AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel sieht im Auftauchen einer angeblich von ihr stammenden E-Mail mit Demokratie-verachtenden Thesen eine Kampagne. „Ich finde das einfach nur unfassbar“, sagte Weidel am Sonntagabend in einem Chat auf Welt.de. AfD-Sprecher Christian Lüth bezeichnete die Mail auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur als „Fälschung“.
Weidel sagte bei Welt.de, sie wolle sich nicht an der Debatte beteiligen. „Zwei Wochen vor der Bundestagswahl werde ich wirklich nicht über jedes absurde Stöckchen springen, dass man mir hinhält und diese plumpe Kampagne auch noch selbst befeuern.“ Danach gefragt, ob sie zur Urheberschaft der Mail auch eine eidesstattliche Versicherung abgeben würde, sagte sie nur: „Das werden sie sehen, was wir tun werden.“ Eine falsche eidesstattliche Versicherung kann eine Geld- oder Freiheitsstrafe nach sich ziehen.
„erbärmliche Kampagne“
Die 38-jährige Ökonomin spricht in Wahlkampfreden viel über „illegale Migration“. Für einen Eklat sorgte sie zuletzt, als sie während einer laufenden ZDF-Diskussionsrunde das Studio verließ.
Weidels Co-AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland sagte der „Bild“-Zeitung: „Diese E-Mail ist nicht ihre Sprache, passt gar nicht zu ihr. Es ist der üble Versuch, die AfD um jeden Preis aus dem Bundestag zu halten.“ Er unterstellte „eine erbärmliche Kampagne, an der sich auch die Medien beteiligen.“
Umfragen zufolge könnte die rechtskonservative Partei unter dem Spitzenduo Gauland/Weidel bei der Bundestagswahl am 24. September als drittstärkste Partei ins Parlament einziehen.