"Athens erste offizielle Moschee bis April fertig ", titelten Zeitungen. Später wurde Mai daraus, Juli, "irgendwann im Sommer", dann wurde gar kein Termin mehr genannt. Athens Muslime, so viel ist sicher, müssen sich weiter gedulden.
200 000 bis 300 000 Muslime leben mittlerweile in der Metropole und in der Region Attika. In ganz Griechenland sind es nach Schätzungen eine halbe Million. Zehntausende Flüchtlinge sind darunter, aber auch Zuwanderer, die in zweiter, dritter Generation im Land leben. Sie haben einen griechischen Pass, zahlen Steuern, sind integriert. "Und trotzdem haben sie keinen Respekt vor uns", schnaubt Anna Stamou, eine zum Islam konvertierte Griechin, mit "sie" meint sie die Politiker, denen sie vorwirft, den Bau zu verschleppen. Ihr Mann, Naim Elgadour, sagt: "Ich habe mein Vertrauen verloren."