Nach Veröffentlichung des Berichtes des „Unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus“, sieht der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) Handlungsbedarf. In der Pressemitteilung vom 25.04.2017 hieß es:
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) nimmt diesen Bericht mit großer Sorge zur Kenntnis. Der ZMD beklagt die wachsenden antisemitischen Tendenzen, insbesondere im rechtsgerichteten Teil der Bevölkerung, der mit Abstand die größte Gruppe der Antisemiten in Deutschland darstellt. Ähnliche, vereinzelte Tendenzen unter den nach Deutschland geflüchteten Menschen beobachtet der ZMD ebenfalls mit Sorge und Bedauern.
Aus diesem Grund will der ZMD den seit geraumer Zeit bestehenden Jüdisch-Muslimischen Dialog weiter intensivieren und ausweiten.
Der ZMD-Vorstandsvorsitzende Aiman Mazyek sagte hierzu: "Antisemitismus ist und darf in Deutschland keinen Platz mehr finden. Wir wissen auch, dass noch viel mehr getan werden muss, um dem wieder aufkeimenden Antisemitismus in Deutschland konsequent entgegenzutreten. Gleichsam sollten die bereits getätigten, erfolgreichen Schritte der gemeinsamen Begegnungen und Kooperationen zwischen Muslimen und Juden nicht außer Acht gelassen werden. Sie sind das robuste Fundament für alle weiterführenden Aktivitäten gegen Rassismus im Allgemeinen und Antisemitismus im Besonderen."
Der ZMD verweist darauf, dass über sein Projekt „JuMu“ (JudenMuslime) in unterschiedlichen Städten - gemeinsam mit Geflüchteten - Juden und Muslime Seminare und Fortbildungen im vergangenen Jahr organisiert haben, und diese Aktivitäten auch im laufenden Jahr fortgesetzt werden. Der ZMD verweist in diesem Zusammenhang auch auf die Berichterstattung zu dieser Arbeit, siehe hierzu diese Artikel auf der Homepage des ZMDs und islam.de: http://islam.de/28300 und http://islam.de/28643). Über die zweitägige Fachtagung zur Integration von Flüchtlingen, die der ZMD mit dem Zentralrat der Juden gemeinsam durchgeführt hat, informiert dieser Artikel: http://www.zentralratdjuden.de/de/article/5971.gemeinsames-seminar-mit-zentralrat-der-muslime-zur-fl%C3%BCchtlingsintegration.html).
Zudem hinaus verweist der ZMD auf seine Initiative “WirsindPaten“, die Flüchtlinge und Einheimische in ein Patenschaftsverhältnis setzt, und auf die Besuche von KZ-Gedenkstätten im Rahmen von Fortbildungsmaßnahmen; siehe hierzu: https://www.facebook.com/AimanMazyek2/posts/1764259353829373).
Desweiteren verweist der ZMD auf die zahlreichen und in regelmäßigen Abständen stattfindenden wissenschaftlichen und gesellschaftspolitischen Handreichungen und öffentlichen Repliken, die ZMD-Mitglieder und Experten zur gemeinsamen Übernahme von Verantwortung von Juden und Muslimen gegenüber Menschenfeindlichkeit, Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit aufrufen. Hierzu zählen unter anderem "Was können Muslime gegen Antisemitismus und andere gruppenspezifische Menschenfeindlichkeit tun?" von Muhammad Sameer Murtaza, siehe hierzu: http://islam.de/23982.php, "Muslime in Deutschland - ausgegrenzt oder zugehörig? Historische Stereotype zu Juden werden gegenwärtig auf Muslime umgedeutet - Geht das?" Von Dr. Mohammed Khallouk, siehe hierzu: http://islam.de/21825.php) und "Juden sind für Muslime Geschwister - Antisemitismus unter Muslimen?" von Muhammad Sammeer Murtaza, siehe hierzu: http://www.islam.de/26174).
Der ZMD weiß um seine Verantwortung für das friedliche Miteinander in unserer Gesellschaft und appelliert an alle Gleichgesinnte, in den Muslimen Deutschlands Partner zu erkennen, die im Interesse unserer offenen Zivilisation für den Erhalt eines Deutschlands frei von Rassismus eintreten.
"Dialog und Begegnung sind die besten Mittel, um gegen Vorurteile und Hass in unserer gemeinsamen Heimat Deutschland zu kämpfen. Unsere offene Zivilisation hat keinen Platz für Rassisten jeglicher Couleur!" stellte Mazyek abschließend für den ZMD fest.
source : islam.de » Newsnational
Sonntag
30 April 2017
04:49:38
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ZMD sieht Handlungsbedarf nach Veröffentlichung des Berichtes vom „Unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus“ - Judenfeindlichkeit insbesonders im rechtsgerichteten Teil der Bevölkerung verbreitet