Das Zitat fiel am Sonntag in Rom bei einer Zeremonie zum Gedenken an moderne christliche Märtyrer.
Während seines Besuchs von einer Kirche in Rom forderte der Papst die Staaten auf, die Flüchtlinge aus den Konzentrationslagern heraus zu bringen.
Der Papst stellte den Vergleich zur Nazizeit an, als er ungewöhnlich emotional von einem Flüchtling berichtete, den er 2016 auf Lesbos getroffen hatte. Dessen Ehefrau sei wegen ihres christlichen Glaubens vor den Augen ihres Manns getötet worden. "Ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist, ob er es aus seinem Konzentrationslager heraus geschafft hat", sagte der Papst.
Papst Franziskus kritisierte grundsätzlich die Flüchtlingspolitik der Europäischen Union. Er lobte die Großzügigkeit von Staaten wie Griechenland und Italien, wo die meisten Migranten anlanden. Er beklagte, internationale Abkommen, die eine gleichmäßige Verteilung von Flüchtlingen auf alle Mitgliedstaaten verhindern, seien wichtiger als Menschenrechte. Einwanderung sei im Interesse Europas, sagte der Papst. Die Europäer bekämen immer weniger Kinder, schlössen aber zugleich die Türen für Migranten. "Das nennt sich Selbstmord", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche.
Die Lage in den griechischen Registrierzentren, sogenannten "Hotspots" ist seit Monaten angespannt. Auf den Inseln befinden sich insgesamt etwa 13.800 Flüchtlinge, die weiter nach Mitteleuropa oder aufs griechische Festland wollen. Auf dem Festland leben etwa 50.000 Migranten.