Der frühere Bundespräsident Christian Wulff ist besorgt über den Zustand der Demokratie in Deutschland. Zwar verböten sich Vergleiche mit dem Nationalsozialismus, sagte er am Mittwoch im Essener Dom. Doch die Gegenwart zeige Parallelen zum Untergang der Weimarer Republik in den 1930er Jahren.
Die Menschen heute dürfen laut Wulff nicht einem „Klima der Angst“ erliegen, das gerade in der digitalen Welt geschürt werde. „Es ist spürbar, dass die Gesellschaft seit einiger Zeit durch Egoismus, Nationalismus, Populismus, Protektionismus, Isolationismus, Autokratie, Angst, Hass und Missbrauch getragen wird“, so der frühere niedersächsische Ministerpräsident (CDU). Umso wichtiger sei es, dass die Bürger nicht abstumpften und Freiheit und andere demokratische Werte als selbstverständlich hinnähmen.