US-Einwanderungsbeamte haben den namhaften französischen Historiker Henry Rousso zehn Stunden lang auf einem Flughafen festgehalten und beinahe abgeschoben. Mit Hilfe einer Universität in Texas, die ihn zu einem Gastvortrag eingeladen hatte, wurde der jüdische Gelehrte schließlich in die USA gelassen, wie die örtliche Zeitung "The Eagle" sowie die "Washington Post" berichteten.
Der in Ägypten geborene französische Staatsbürger bestätigte den Vorfall vom vergangenen Mittwoch auf dem George Bush International Airport von Houston via Twitter. Er sprach von einem "unerfahrenen" Grenzbeamten, der ihn festgehalten habe.
Der "Eagle" zitierte einen hochrangigen Mitarbeiter der A&M University in College Station mit den Worten, Rousso sei "versehentlich" wegen eines "Missverständnisses" über sein Visum festgehalten worden. Der Gelehrte habe ihn vom Flughafen aus angerufen, als er "darauf wartete, dass Grenzbeamte ihn als illegalen Ausländer ins nächste Flugzeug nach Paris setzen".
Universitätspräsident Michael Young habe sich dann mit der A&M-Rechtsprofessorin Fatma Morouf in Verbindung gesetzt, einer Expertin in der Frage von Einwanderungsrechten. Mit Hilfe verschiedener Verbindungen sei die Freilassung von Rousso, der auf die Geschichte und Erinnerung an traumatische Ereignisse in der Vergangenheit spezialisiert ist, erreicht worden.
Die Einwanderungspolitik der US-amerikanischen Regierung unter Donald Trump hatte in den vergangenen Wochen weltweite Kritik ausgelöst. Unter anderem sorgte die Festnahme eines fünfjährigen Jungen am Flughafen in Washington für Entsetzen.
source : sp
Montag
27 Februar 2017
07:11:44
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Die restriktive Einwanderungspolitik von Donald Trump steht in der Kritik. Nun wurde ein französischer Historiker beinahe abgeschoben. Die Behörden sprechen von einem Missverständnis.