Im Interview mit der französischen Zeitung „La Croix“ hat sich Papst Franziskus gegen ein Kopftuchverbot ausgesprochen, wie „ORF.at“ berichtet. „Wenn eine muslimische Frau ein Kopftuch tragen will, muss sie das tun können, ebenso wie ein Katholik, der ein Kreuz tragen will“, sagte er der Zeitung. Jeder, egal ob muslimisch, katholisch oder jüdisch, müsse die Freiheit haben, seinen Glauben zum Ausdruck bringen zu können, sagte der Papst mit Blick auf das Kopftuchverbot in Frankreich. Auch kritisierte er das Land wegen einer „übertriebenen Laizität“. Dadurch würden Religionen wie „eine Subkultur“ betrachtet und nicht wie eine „echte und eigene Kultur“, so der Papst, der Frankreich sonst sehr schätze.
Zugleich sei es wichtig zu betonen, dass Europa nicht nur christliche Wurzel habe. Das katholische Oberhaupt ist außerdem der Meinung, dass der Ton, „triumphalistisch oder rachsüchtig“ sein könne, wenn von einem Europa mit rein christlichen Wurzeln die Rede ist. Zwar habe Europa zweifellos christliche Wurzeln, dennoch dürfe man es nicht in „kolonialistischer Manier“ nur für das Christentum einnehmen.