AhlolBayt News Agency (ABNA)

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Mittwoch

26 Oktober 2016

06:18:36
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Amnesty-Kritik

Anti-IS-Koalition soll Hunderte Zivilisten getötet haben

Amnesty International wirft der US-geführten Anti-IS-Koalition vor, bei Angriffen in Syrien zu wenig auf den Schutz von Zivilisten zu achten. Viele Unschuldige seien getötet worden.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat Angriffe des von den USA angeführten Militärbündnisses in Syrien als unverhältnismäßig und willkürlich kritisiert. Bei elf Angriffen in den vergangenen zwei Jahren seien bis zu 300 Zivilisten getötet worden. Die Bevölkerung werde zu wenig geschützt, sagte Lynn Maalouf vom Büro der Menschenrechtsorganisation in Beirut. In jedem dieser Fälle seien nur unzureichende Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung ergriffen worden.

Kritik dieser Art gab es in den vergangenen Monaten immer wieder: So kamen bei einem Luftangriff der Anti-IS-Koalition im Norden Syriens nach Angaben von Amnesty etwa mindestens 60 Menschen ums Leben. Die Organisation forderte daraufhin eine offizielle Untersuchung der Vorfälle.

Das US-Verteidigungsministerium erklärte, es werde große Sorgfalt darauf verwandt, den Schaden für Zivilisten möglichst gering zu halten und legte andere Zahlen vor. Nach US-Angaben vom Juli kamen bei Luftangriffen gegen Extremisten-Stellungen im Irak und Syrien zwischen dem 28. Juli 2015 und dem 29. April dieses Jahres 14 Zivilisten ums Leben. Untersuchungen zu getöteten Zivilisten gibt es seitens der USA immer wieder. Informationen dazu werden aber oft erst nach mehreren Monaten veröffentlicht.

Zuletzt hatte es für Teile der Zivilbevölkerung in Aleppo kurz Hoffnung gegeben. Während einer Waffenruhe sollten kranke und verletzte Menschen aus der Stadt gebracht werden. Allerdings scheiterten diese Pläne. Die Uno machte daraufhin den Kriegsparteien in Syrien deshalb nun schwere Vorwürfe. Es sei "zutiefst bedauerlich", dass in tagelangen Verhandlungen über ein sicheres Geleit für Krankentransporte kein Ergebnis erzielt werden konnte, sagte der Uno-Koordinator für humanitäre Hilfe, Stephen O'Brien.