Die Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kardinal Marx und Bischof Bedford-Strohm, haben alle Religionen zum stärkeren Einsatz für den Frieden aufgerufen.
Es sei in der aktuellen Situation „entsetzlich, den Islam insgesamt und alle Muslime als Bedrohung darzustellen“, erklärte Marx. „Damit wird Stimmung gemacht!“ Jede Religion müsse selbstkritisch auf ihre eigene Geschichte schauen. In der Vergangenheit habe sich die Frage nach dem Verhältnis zur Gewalt häufig an die Christen gerichtet, betonte Bedford-Strohm. Derzeit seien die Schauplätze, „an denen sich diese Frage stellt, stärker aufseiten des Islam. Aber man kann das nicht einer Religion zuordnen“. Viele Millionen Muslime wollten nichts anderes als friedlich mit anderen Menschen zusammenleben. Das müsse man immer wieder deutlich machen.
Aus der Sicht von Kardinal Marx hat man sich in Deutschland – und auch in der Kirche – zu lange über Integration zu wenig Gedanken gemacht. „Jetzt gehören die Muslime in unser Land, die meisten leben hier über Jahrzehnte. Sollten wir jetzt sagen: Ihr gehört nicht dazu?“