Moskau wirft den USA vor, mit ihrer Entscheidung, aus den Syriengesprächen auszusteigen, zur Eskalation der Kämpfe in der nordsyrischen Metropole beizutragen.
Wie Diplomaten mitteilen, soll der UNO-Sondergesandte de Mistura auf der Sitzung per Videoschaltung über die Lage in der umkämpften Stadt Aleppo berichten. De Mistura hatte zuvor eindringlich davor gewarnt, dass der Osten von Aleppo „in zwei, maximal zweieinhalb Monaten komplett zerstört“ sein werde, sollte die von Russland unterstützte syrische Führung ihre Angriffe in dieser Härte fortsetzen. Es gehe vor allem um die Altstadt, sagte de Mistura in Genf. „Tausende syrische Zivilisten werden getötet werden“, mahnte er.
De Mistura sagte an die rund 900 Kämpfer der Islamistengruppe gerichtet, die sich mittlerweile Fateh al-Scham-Front nennt: „Wenn ihr euch dafür entscheidet, in Würde und mit euren Waffen zu gehen, bin ich persönlich bereit, euch zu begleiten.
In Moskau waren am Donnerstag Russlands Außenminister Sergej Lawrow und sein französischer Kollege Jean-Marc Ayrault zu Beratungen über eine Deeskalation der Lage in Syrien zusammengekommen. Die russische Regierung hatte den französischen Resolutionsentwurf für eine Feuerpause im umkämpften Aleppo zu Wochenbeginn abgelehnt und einen eigenen Vorschlag im UN-Sicherheitsrat angekündigt. Lawrow schloss aber eine Mitarbeit am französischen Entwurf nicht aus: “Wir bedauern, dass unsere amerikanischen Kollegen den Stopp oder die Aussetzung unserer bilateralen Arbeit in Syrien verkündet haben. Diese Entscheidung beinhaltet aber nicht multilaterale Gesprächsformate, zu denen wir uns bereit erklären.”