Wie die Polizei am Morgen mitteilte, detonierte kurz vor 22 Uhr ein Sprengsatz an der deutsch-türkischen Fatih-Camii-Moschee im Dresdener Stadtteil Cotta. Kurze Zeit später explodierte eine weitere Bombe am Kongresszentrum. An beiden Stellen fanden die Ermittler Reste von selbstgebauten Sprengsätzen.
„Beide Anschläge stehen zeitlich im Zusammenhang. Auch wenn uns bislang kein Bekennerschreiben vorliegt, müssen wir von einem fremdenfeindlichen Motiv ausgehen“, beurteilt Dresdens Polizeichef Horst Kretzschmar die Attacken. „Gleichzeitig sehen wir auch eine Verbindung zu den Feierlichkeiten anlässlich des Tages der Deutschen Einheit am kommenden Wochenende.“
In der Moschee befanden sich der Imam, seine Frau und seine beiden zehn und sechs Jahre alten Söhne. Alle vier blieben unverletzt.
Zahlreiche Politiker äußerten sich am Morgen entsetzt. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) verurteilte den „feigen Anschlag“ auf die Moschee in Dresden „auf das Schärfste“. „Dies ist nicht nur ein Anschlag auf die Religionsfreiheit und die Werte einer aufgeklärten Gesellschaft, sondern hier wurde auch bewusst der Tod von den in der Moschee lebenden Menschen in Kauf genommen“, sagte Tillich.
In letzter Zeit ist die Hauptstadt Sachsens Ziel mehrerer frendenfeindlicher Anschläge geworden.