Zehn Jahre nach der Gründung der Deutschen Islamkonferenz (DIK) ziehen Politiker und muslimische Vertreter eine gemischte Bilanz. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoğuz (SPD), betonte die Konferenz habe etwa die Einrichtung der Lehrstühle islamischer Theologie an den Universitäten mit angeschoben.
Die langjährige Berliner Integrationsbeauftragte Barbara John (CDU) bewertete die Arbeit der Islamkonferenz durchweg positiv. Sie bezeichnete die Gründung als einen richtigen Ansatz und eine „revolutionäre Tat“. Es sei dringend notwendig gewesen, auf Regierungsebene mit Muslimen zu sprechen. Dieser Prozess sei nicht mehr aufzuhalten. Beide Seiten hätten zuvor „verzerrte Bilder“ voneinander gehabt.
In den vergangenen Jahren hätten die Teilnehmer zwar auch immer wieder über das Thema Sicherheit gesprochen, so John weiter. Tenor sei zuletzt aber gewesen, dass die muslimischen Verbände selbst in ihren Gemeinden am meisten dafür tun könnten, eine Radikalisierung von Gemeindemitgliedern zu verhindern. Wichtig sei es nun, dass die soziale Leistung der Religionsgemeinschaften anerkannt würde und möglichst schnell die Voraussetzungen zur Gründung eines islamischen Wohlfahrtsverbandes geschaffen würden.