Die türkische Regierung erlaubt erstmals Polizistinnen das Tragen von Kopftüchern zur Uniform im Dienst. Weibliche Polizeibeamte dürften "ihren Kopf bedecken", solange das Kopftuch die gleiche Farbe habe wie die Uniform und einfarbig sei, heißt es in der entsprechenden Anordnung.
Die Türkei ist ein Land mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung, offiziell aber ein säkularer Staat. Die seit 2002 regierende islamische AKP setzt sich seit Langem für eine Aufhebung der Beschränkungen für die Verschleierung ein. Im Jahr 2010 wurde das Kopftuchverbot an den Hochschulen aufgehoben. Seitdem hat das Parlament auch das Tragen des islamischen Schleiers in Behörden und an Schulen zugelassen.
Das Verbot des symbolträchtigen Kleidungsstücks geht auf die säkularistischen Reformen des Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk zurück. Umfragen zufolge tragen zwei Drittel der Frauen in der Türkei ein Kopftuch.