AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : dpa
Freitag

26 August 2016

07:18:45
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Islamischer Religionsunterricht in Deutschland

Der islamische Religionsunterricht (IRU) steckt noch in den Anfängen. Den Bedarf nach flächendeckendem islamischem Religionsunterricht in Deutschland gibt es durchaus. Wie sieht die Lage zum Start ins neue Schuljahr aus?

Kurz vor Schulstart kündigte die nordrhein-westfälische Sylvia Löhrmann (Grüne) einen weiteren Ausbau des islamischen Religionsunterrichts (IRU) in ihrem Bundesland an. Im neuen Schuljahr sollen 16.100 Jungen und Mädchen daran teilnehmen, ein Plus von 2.400 im Vergleich zum Jahr zuvor. Bei 364.000 muslimischen Schülern bleibt indes noch immer reichlich Luft nach oben.
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Mit Blick auf das belastete Verhältnis zur Türkei sorgte in den zurückliegenden Wochen die Zusammenarbeit mit der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) für Diskussionsstoff. Der DITIB wird Nähe zum türkischen Staat nachgesagt. Deren Vertreter sitzen in mehreren Bundesländern in den Beiräten, die darüber befinden sollen, was im Unterricht gelehrt wird und welche Lehrer unterrichten. Nordrhein-Westfalen und das Saarland wollen die Zusammenarbeit mit der DITIB fortsetzen; in Rheinland-Pfalz und Niedersachsen gab es zuletzt Bestrebungen, die Kooperation zu prüfen.

Indes läuft die Zusammenarbeit mit der islamischen Religionsgemeinschaft beim islamischen Religionsunterricht nach Angaben von Hessens Kultusminister Alexander Lorz (CDU) ohne Probleme. In den Schulen funktioniere der Unterricht reibungslos, der Ausbau gehe wie geplant weiter, sagte Lorz am Donnerstag in Wiesbaden.

Auch der Sprecher des Koordinationsrates der Muslime (KRM) Burhan Kesici zeigt sich zufrieden: „Besonders hervorzuheben ist, dass das Schulministerium in NRW sehr vieles leistet, damit der Islamische Religionsunterricht gut erteilt wird“. Für die Zukunft erhofft sich Kesici, dass der islamische Religionsunterricht flächendeckend eingeführt wird.