Allein im Tessin wurden im Juli 3560 Menschen umgehend wieder nach Italien zurückgeschickt. Seit Anfang Jahr waren es 8298 Personen, die an den Schweizer Grenzen zurückgehalten wurden.
«Die meisten der in diesem Jahr zurückgewiesenen Personen wollten die Schweiz nur als Transitland benutzen», sagte der Sprecher der Eidg. Zollverwaltung, David Marquis, auf Anfrage.
Die Zurückweisung von Flüchtlingen an der schweizerisch-italienischen Grenze hat Besorgnis bei Menschenrechtsorganisationen ausgelöst. Amnesty International forderte von den Schweizer Behörden Aufklärung darüber, ob Kindern auf dem Weg zu ihren Eltern die Einreise verwehrt wird. "Wir sind besorgt über Berichte von Minderjährigen, die nach eigenen Angaben an der Schweizer Grenze wieder nach Italien zurückgeschickt wurden und an der Weiterreise zu ihren Familienangehörigen in der Schweiz gehindert wurden", teilte die Menschenrechtsorganisation mit.