Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat Saudi-Arabien davor gewarnt, religiösen Extremismus in Deutschland zu unterstützen. "Aus Saudi-Arabien werden überall in der Welt wahabitische Moscheen finanziert. Aus diesen Gemeinden kommen in Deutschland viele islamistische Gefährder", sagte der SPD-Chef der "Bild am Sonntag".
Man sei zur Lösung der regionalen Konflikte zwar auf Saudi-Arabien angewiesen. "Wir müssen den Saudis aber zugleich klarmachen, dass die Zeit des Wegschauens vorbei ist."
Gegen radikale Moscheen in Deutschland fordert Gabriel ein hartes Vorgehen: "Dieser radikale Fundamentalismus, der sich in salafistischen Moscheen abspielt, ist nicht minder gefährlich als der Rechtsradikalismus", sagte er. Der Staat müsse eingreifen, sobald zu Gewalt und Menschenhass aufgerufen werde. "Wir müssen bei den Salafisten den gleichen Maßstab anlegen wie bei rechtsradikalen Gewalttätern."
Wahabismus liefere die Ideologie für den IS
SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann warnte vor der Ausbreitung des Wahabismus in Deutschland. Mit Blick auf eine mögliche Finanzierung von Moscheen durch Saudi-Arabien sagte er der "Welt am Sonntag", er halte "eine genaue Beobachtung dieser Bestrebungen durch den Verfassungsschutz" für notwendig.
Der Wahabismus liefere unter anderem die "komplette Ideologie" für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und trage auch in anderen Ländern zur Radikalisierung moderater Muslime bei, so der SPD-Politiker. "So etwas brauchen und wollen wir in Deutschland nicht." In Saudi-Arabien ist der sunnitische Wahabismus Staatsreligion.