Einem Halal-Markt im Pariser Vorort Colombes droht die Schließung seines Supermarkts. Die Stadtverwaltung fordert die Erweiterung seines islamkonformen Sortiments mit Schweinefleisch und Alkohol. Die Begründung der Stadtverwaltung ist, dass im Pachtvertrag von einem „Gemischtwarenladen“ die Rede sei. Dann müsse der Laden auch ein gemischtes Sortiment anbieten. Gerade alten Menschen, so die Argumentation, sei der Weg zu einem größeren Supermarkt in einiger Entfernung nicht zuzumuten, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“.
Indes zeigt sich der Supermarktbesitzer Soulemane Yalcin fassungslos. Er habe den Pachtvertrag im vergangenen Jahr von einem anderen Markt übernommen. Im Pachtvertrag sei die Rede vom Führen eines Gemischtwarenladens und „verwandten Tätigkeitsbereichen“, das könne man sehr weit auslegen, sagte er der Zeitung Le Parisien.
Er orientierte sich nach der Nachfrage in der Umgebung und entschied sich als Geschäftsmann für ein Halal-Markt. Außerdem gebe es in Läden, in denen Alkohol verkauft wird, oft Probleme.
Yalcins Pachtvertrag läuft noch bis 2019. Die Behörden wollen nun vor Gericht eine Kündigung erwirken. Die Verhandlung soll Mitte Oktober beginnen.