Als Solidaritätsbekundung nach dem Anschlag auf einen 85-jährigen Priester in Frankreich haben in Italien am Sonntag Tausende Muslime katholische Kirchen besucht. Der Vorsitzende der „Gemeinde der Arabischen Welt in Italien“, Fuad Audi, sprach laut italienischen Medienberichten vom Montag von mehr als 23.000 Muslimen, die landesweit zu Gottesdiensten erschienen seien. Der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, äußerte sich in einer Stellungnahme „sehr froh und sehr dankbar“ über die Geste.
Kardinal Bagnasco betonte in einer Erklärung zu den Kirchenbesuchen von Muslimen am Wochenende, eine solche Verurteilung der Gewalt «ohne Wenn und Aber» sei in Italien bislang nicht immer so einhellig zu vernehmen gewesen. Wenn sich dieser Weg fortsetze, sehe er darin eine Chance zur „Isolierung dieser fanatischen Mörder“. Der Sprecher der Großen Moschee in Rom hatte sich laut Radio Vatikan (Montag) zurückhaltend zu der Aktion geäußert. Er fürchte einen „spektakulären Ton“.