Im Namen des Erhabenen,
wir haben uns vorgenommen, so oft wir die Zeit dazu finden, die grausamen Terroranschläge, die in der Welt stattfinden, zu verurteilen. Nicht, weil wir diese Terroristen für Muslime halten, sondern vielmehr weil wir uns als religiöser Verein in der Pflicht sehen, für die Unversehrtheit der Menschheit zu beten, unabhängig davon, welchen Hintergrund diese Menschen haben.
Nun mag es vielleicht verwunderlich sein, dass wir heute, wo doch gestern der grausame Anschlag in Frankreich stattfand, als erstes über Nigeria sprechen wollen. Aber genau das ist das Problem, dass die allerwenigsten überhaupt erfahren haben, dass vor einigen Tagen auch in einer Moschee in Nigeria ein Anschlag mit Toten stattgefunden hat. Zugegeben, die Anzahl der Toten war nicht so hoch wie in Frankreich, aber ist das der entscheidende Unterschied, weshalb sie nicht beachtet werden?
Vor Kurzem erst wurden vor der italienischen Küste 675 Flüchtlingsleichen geborgen. Der große Aufschrei blieb aus. Im Irak sind in den letzten Wochen fast 300 Menschen bei Anschlägen getötet worden, nirgends in Europa wurde die irakische Fahne gehisst. Bei einem Bombenanschlag in Jemen sind vor einigen Wochen 40 Menschen getötet worden, niemanden hat es interessiert. Wir sehen wie in den USA die Nachkommen der versklavten Afrikaner wie Tontauben gejagt werden, kein Aufschrei im Bundestag. Man könnte das Ganze noch bis in das Unendliche fortsetzen, aber kann das Anliegen in einem Satz zusammenfassen: Lasst uns endlich beginnen alle Menschenleben zu schätzen, seien sie arm oder seien sie reich, seien sie aus Europa oder aus Afrika.
Wir gedenken deshalb allen unschuldig ermordeten Seelen, die aus dem Leben gerissen wurden, und allen Unterdrückten dieser Welt, die tagtäglich leiden, und wir sollten alle gemeinsam für die Gesundheit und Sicherheit des Menschengeschlechts beten und uns allesamt für die Annäherung an Gerechtigkeit einsetzen, unabhängig von unserer eigenen Herkunft und Religion und unabhängig von der Herkunft und Religion der Unterdrückten.
Dementsprechend sind unsere Gedanken und Gebete selbstverständlich auch mit den Anschlagsopfern aus Nizza – Möge Gott es ihren Angehörigen erleichtern.
Dieses Problem ist letztendlich ein Problem der Menschenheit und kann deshalb nur mit Menschlichkeit und unter dem Einsatz aller Menschen gelöst werden.
Vorstand – Gemeinschaft der Mitte