AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : awd
Donnerstag

14 Juli 2016

06:56:28
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Gegen Syrien: CIA und Saudi-Arabien machen gemeinsame Sache

Seit Jahrzehnten versorge Saudi-Arabien die USA mit Geld und decke Washingtons Geheimnisse, wenn die Vereinigten Staaten sich wieder einmal in Konflikte weitab ihres Territoriums einmischen würden.

Seit Jahrzehnten versorge Saudi-Arabien die USA mit Geld und decke Washingtons Geheimnisse, wenn die Vereinigten Staaten sich wieder einmal in Konflikte weitab ihres Territoriums einmischen würden. Mal hätten sich die beiden Länder dabei abgestimmt, mal „stellten die Saudis einfach Schecks für geheime Operationen der Amerikaner aus“, so die Zeitung New York Times. Schon 2013 hätten Saudi-Arabien und die CIA eine verdeckte Operation unter dem Decknamen „Sykomore“ vereinbart, um in Syrien gemeinsam Rebellen auszubilden. Dieser Absprache nach hätten die Saudis Waffen geliefert und Geld bereitgestellt, CIA-Mitarbeiter ihrerseits hätten die Aufständischen an Kalaschnikows und Panzerfäusten ausgebildet, schreibt die New Yorker Zeitung unter Berufung auf ehemalige und aktive Mitarbeiter der US-Präsidialverwaltung. Die USA versuchten mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, haben jedoch ein Fiasko erlebt - die Freundschaft von Moskau und Riad hat ein neues Machtgleichgewicht im Nahen Osten entstehen lassen, wie die Journalistin Tereza Spencerová in der tschechischen Zeitung „Literarny noviny“ schreibt.

Washington habe ein Fiasko erlebt: Nach einem Jahr von Versuchen und dem Verlust von Millionen Dollar habe das Pentagon nur eine kleine Gruppe von den USA ausgebildeten „gemäßigten“ Rebellen im Bestand der NSF (New Syrian Force) nach Syrien gebracht, die später in die Hände der Terrororganisation Al-Qaida und der al-Nusra-Front geraten seien.

Darüber hinaus versuchten die USA auch die Türkei in den Krieg mit dem IS hineinzuziehen.  Doch sie hätten dabei vollkommen unterschiedliche Prioritäten: Das Hauptproblem von Ankara seien die Kurden, die für Washington wiederum die wichtigsten Verbündeten in der Region seien, so die Journalistin.

„Es ist nur ein weiteres Beispiel dafür, wie die US-Politik im Nahen Osten zum fünften Mal – seit dem Arabischen Frühling – versucht, eine Menge Tauben zur gleichen Zeit zu jagen (mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen – d. Red.), ohne aber zu wissen, in welche Richtung man dabei gehen soll“, betont sie.

Als Ergebnis bilde sich ein neues Machtgleichgewicht  im Nahen Osten, das durch die jüngsten Verhandlungen der Minister der USA, Russlands und Saudi-Arabiens in Katar hervorgehoben worden sei. „Russische Analytiker berichten ständig von einem,neuen’ Er-Riad, und der saudische Außenminister wird in ein paar Tagen erneut Moskau besuchen. Vor einigen Monaten wäre dies unglaubhaft erschienen, doch heute ist das offensichtlich die festeste Freundschaft auf der Welt“, berichtet Spencerová.

Die iranische Nachrichtenagentur berichte, so Spencerová, dass Russland die saudische Regierung davon überzeugt habe, dass der Kampf gegen den IS und alle terroristischen Organisationen sehr wichtig für alle Akteure in der Region sei. Darüber hinaus habe die libanesische Zeitung „Al-Akhbar“ berichtet, dass Russland ohne Teilnahme der USA ein Treffen der Sicherheitsdienst-Chefs von Syrien und Saudi-Arabien vereinbart habe, wo nun weitere gemeinsame Maßnahmen diskutiert werden.

Nach Ansicht von Spencerová wird Er-Riad, das die Einigung über das iranische Atomprogramm schon praktisch akzeptiert hat, einige Zeit brauchen, um sich auf eine strategische Änderung in Syrien vorzubereiten und eine „Säuberung“ im politischen Establishment vorzunehmen – also alle radikalen Wahhabiten und Sponsoren des Islamischen Staates aus der Elite zu entfernen.

„De facto bedeutet das, dass die Tage der vom Westen ursprünglich unterstützten Opposition Syriens gezählt sind – alles wird mit einer Kapitulation enden. (…) Damaskus gewinnt Oberhand im Konflikt, die Saudis geben somit die Niederlage ihrer bisherigen Politik zu und Russland baut seine Stellung im Nahen Osten zum Nachteil der USA aus“, resümiert die Journalistin.