AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : offenkundiges
Montag

13 Juni 2016

05:47:25
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Warum lehnen wir die Gnaden des Monats Ramadan ab?

Der Friede sei mit dem Monat Allahs, dem Monat der Gnade und Liebe, dem Monat Ramadan. Jedes Jahr, wenn ich mir die Vorträge der Leute des Wissens über den Monat Ramadan anhöre, wird oft davon berichtet, dass dieser Monat der Monat der Liebe, Gnade und Barmherzigkeit sei.

Der Friede sei mit dem Monat Allahs, dem Monat der Gnade und Liebe, dem Monat Ramadan. Jedes Jahr, wenn ich mir die Vorträge der Leute des Wissens über den Monat Ramadan anhöre, wird oft davon berichtet, dass dieser Monat der Monat der Liebe, Gnade und Barmherzigkeit sei.

Eine Besonderheit im Monat Ramadan führt zu vielen Fragezeichen in mir: Es heißt, dass in diesem Monat die Teufel angekettet seien und die Tore des Himmels sich öffneten. Warum fesselt Gott nicht in allen Monaten die Teufel, sodass der Mensch keine Fehler mehr begehen kann? Es kann sein, dass es mehrere Gründe dafür gibt, ich kenne den Grund nicht. Aber ich habe mir einige Gedanken darüber gemacht, die ich gerne mit euch teilen möchte.

Es mag sein, dass Gott diesen Monat aus allen Monaten durch bestimmte Eigenschaften und Attribute hervorheben möchte. Gleichzeitig will Gott uns die Möglichkeiten des Reinigens so stark vereinfachen, das wir beim Reinigen unserer Herzen keine Hindernisse verspüren, sodass vieles für uns vereinfacht wird. Merkwürdig ist aber, wenn wir darin scheitern, unsere Herzen in diesem Monat so zu reinigen, wie man es eigentlich schaffen müsste. Ich meine, der erhabene Schöpfer hat uns beim Reinigen alles zur Verfügung gestellt, sowohl das Mittel zum Reinigen als auch die Gnade, den Schmutz von uns fernzuhalten, und trotzdem haben wir unsere Probleme beim Befreien unseres Herzens von den Fesseln der Dunkelheit.

Wie kann es möglich sein, dass wir trotzdem unseren Herzen in diesem Monat nicht erlauben sich ins Licht zu begeben? In den restlichen Monaten könnte ich als Ausrede nutzen: Mich hat der Teufel verführt, er hat mir eingeflüstert, dass ich dies und jenes tun solle, er ist schuld daran, dass ich einen Fehler begangen habe. Gut, diese List des Teufels besteht in diesem Monat nicht, geliebter Diener, also warum beharrst du darauf die Dunkelheit bei dir zu behalten, obwohl dies noch kaum möglich ist? Ja, die Teufel sind in diesem Monat angekettet, doch die Seele, die zum Bösen aufruft, ist noch frei und sie flüstert weiterhin. Diese Seele, die zum Bösen aufruft, ist der wahre Feind des Menschen, und der Mensch hat im Monat Ramadan die beste Gelegenheit bekommen, sich auf diesen unerzogenen Feind so zu konzentrieren, dass er diese Seele erzieht und durch diese Erziehung das Flüstern zum Schweigen bringt. Viele sprechen davon, dass es schwierig sei, das Herz zu reinigen, aber ist es nicht viel schwieriger, in einem Monat, in dem es nur Licht gibt, Dunkelheit zu schaffen?

Ebenfalls hat der Mensch die Gelegenheit bekommen zu erkennen, dass die Teufel uns durch ihr Flüstern nur ablenken wollen, den wahren Feind in uns zu erkennen. Nehmen wir an, dass wir durch die Hilfe Gottes es geschafft haben, die Seele, die zum Bösen aufruft, zu erziehen, was kann dieses Flüstern noch bewirken?

Dass der Teufel in diesem Monat angekettet ist und wir trotzdem Schlechtes tun, ist ein Beweis dafür, dass wir unsere Aufmerksamkeit noch nicht dem wahren Feind gewidmet haben. Diesem Einflüstern haben wir erlaubt, sich ein Heim in unseren Herzen aufzubauen. Traurig ist die Erkenntnis darüber, dass ich statt Licht die Dunkelheit in mir wohnen lasse.

Im Laufe des Jahres begehe ich Sünden, bin unaufmerksam und nehme alles auf die leichte Schulter, mit der Ausrede, Allah würde mir inschallah vergeben. Im wahrsten Sinne des Wortes betrüge ich mich selbst. Im Monat Ramadan erwarte ich dann von meinen Herrn, dass Er mich erleuchtet, dass Er mich zu Sich zieht, dass Er Seine gesamte Gnade auf mich wirft, mir Erkenntnis und Weitsicht schenkt und mich erhöht. In welcher tiefen Illusion lebe ich eigentlich? Wie kann ich mir etwas wünschen, was mein Schöpfer mir schon geben möchte, meine Wünsche beweisen mir, dass ich noch nicht begriffen habe, wie mein Schöpfer ist. Ich äußere Wünsche, als würden die von mir verlangten Dinge noch nicht existieren.

Lieber Diener Gottes, all die gewünschten Dinge will dein Schöpfer dir geben und noch vieles mehr und auf einem höheren Niveau als das, was du dir vorstellen kannst. Aber du lässt es nicht zu, du lehnst ständig ab, du sagst ständig zu den Zeichen und Gaben deines Herren: Nein!

In allen anderen Monaten ist das Schlechte machtlos gegen dich. Aber du erlaubst es dem Schlechten, in dir Platz zu nehmen. Entleerst du das Gute in dir, so schaffst du Platz für anderes. Im Monat Ramadan sind wir alle Gäste Allahs und bei Allah existiert kein Schlechtes. Das Fesseln ist ein Nicht-Reinlassen und das sollen wir in diesem Monat verinnerlichen. Wenn ich eingeladen bin bei Familien oder Freunde, bemühe ich mich, gut und sauber aufzutreten. Wenn ich in die Moschee gehe, ziehe ich mir keine unreine Kleidung an, aber wenn ich zu Allah gehe, der mich eingeladen hat, mir Liebe gibt, mich mit Wärme umhüllt, kleide ich mich dann sauber oder dreckig?

Eigentlich müsste ich mir alle Mühe machen, Ihm mit einem reinen Herzen zu begegnen, ich muss im Laufe der Jahre mich rein halten. Allah zieht mich vom Schlechten weg, aber ich selbst lehne ständig Gutes ab.

Schaut, wie großzügig Allah ist: Bevor der Monat Ramadan beginnt, schickt er uns zwei Monate, in denen wir uns noch einmal schneller und besser reinigen können, um bei Ihm rein aufzutreten. Er schickt uns 60 Tage, in denen er uns sein Team schickt, das uns reinigen soll. All dies aus Liebe zu seinem Diener. Gnaden über Gnade, aber wir lehnen ab. Doch wie lange wollen wir ablehnen, ist die Frage, wie lange wollen wir so tun, als würden wir nicht verstehen?

Mögen wir uns endlich entscheiden anzunehmen, was uns gegeben wird, auf dass wir erkennen dürfen, was Allah zu uns spricht.