Die Universität Tübingen wird als erste Hochschule ab dem Wintersemester den Masterstudiengang für islamische Seelsorge und Sozialarbeit anbieten. „Der neue Masterstudiengang füllt eine akademisch bisher wenig erschlossene Lücke“, sagte der Studiendekan des Tübinger Zentrums für Islamische Theologie (ZITH), Mouez Khalfaoui, am Mittwoch.
Laut Medienberichten gebe es im Südwesten bereits ehrenamtliche islamische Seelsorger, die bisher beispielsweise vom Verein „Mannheimer Institut für Integration und interreligiösen Dialog“ für diese Tätigkeit ausgebildet wurden. Seit dem Jahr 2012 sollen nach Angaben des Geschäftsführers 120 Ehrenamtliche die Schulung mitgemacht haben, wie die „Südwest Presse“ berichtet.
Manne Lucha, der neue Sozial- und Integrationsminister (Grüne) ist erfreut über den neuen Masterstudiengang, der den Bedarf an professionell ausgebildeten muslimischen Seelsorgern im Land abdecken soll. „Wenn ihnen ein Seelsorger mit profunden Kenntnissen des eigenen religiösen und kulturellen Hintergrunds beistehen kann, ist das nur zu begrüßen“, sagte Minister Lucha. Bei Schicksalsschlägen oder anderen Notlagen bräuchten die Menschen jemanden, der ihnen zuhöre und sie tröste.