AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : offenkundiges.de
Mittwoch

18 Mai 2016

05:02:55
754929

Mustafa Badreddine – die gescheiterte Zerströung seines Rufes

Mustafa Badreddines Leichnam war noch nicht mal beigesetzt, da titelte „Spiegel Online“ bereits: „Hisbollah in Syrien: Der Tod des Terror-Playboys“

Mustafa Badreddines Leichnam war noch nicht mal beigesetzt, da titelte „Spiegel Online“ bereits: „Hisbollah in Syrien: Der Tod des Terror-Playboys“

Man muss ziemlich armselig sein, dachte ich mir, als ich diesen Titel las. Als ich sah, dass Raniah Salloum die Autorin dieses Artikels ist, wunderte es mich nicht weiter, fällt sie doch immer wieder durch anti-iranische Propaganda und Hasstiraden gegen die Hizbullah auf.

Schlimmer noch als der Titel war aber die Tatsache, dass dieser Titel fast nichts mit dem eigentlichen Artikel zu tun hat. Lediglich irgendwo mitten im Artikel heißt es dann: „Ein Foto aus jener Zeit zeigt Badreddine als jungen Strahlemann, ihm hing der Ruf eines Playboys nach. Bis zu Beginn seines Syrieneinsatzes soll er im Libanon am Meer gewohnt haben mit Frau, Jacht und teurem Mercedes – getarnt unter dem christlichen Alias „Sami Issa“. Lange Nächten habe er im Casino du Liban verbracht.

Das US-Nachrichtenportal „Daily Beast“ nannte ihn in einem Porträt einen „pyromanen Playboy““

Schaut man sich das zitierte englischsprachige Porträt an, taucht man ein in eine Agentenwelt à la James Bond. Mehrere Freundinnen, ständig im Casino, Tarnnamen ohne Ende, etliche Mobiltelefone, nirgens Spuren hinterlassen, Tarnidentitäten, fette Karossen usw. Fragt man nach der Quelle für diese Fantasie-Geschichten landet man unter anderem beim Chefermittler des Internationalen Libanon-Tribunals zum Hariri-Mord, Graeme Cameron.

Man muss dazu sagen, dass Mustafa Badreddine einer der Hauptangeklagten im Hariri-Prozess war. Fragt sich nur, weshalb man ihn nicht ausfindig machen konnte, wusste man doch sogar, wo er wohnte, in welchen Restaurants und Casinos er angeblich seine Zeit verbrachte, und wo sein angeblich von ihm unter dem Namen „Sami Issa“ betriebenes Juweliergeschäft sich befindet.

Wer war denn nun Mustafa Badreddine? War er ein sog. Terror-Playboy, oder war er ein gläubiger und gottesfürchtiger Mensch, dessen Ruf hier nun zerstört werden soll?

Er war, und das steht zweifelsohne fest, ein gläubiger und gottesfürchtiger Mensch. All das, was nun über ihn behauptet wird, sind nichts weiter als Lügen und Märchen.

Es gibt mehrere Gründe, weshalb man versucht seinen Ruf zu zerstören. Kennt man die Gründe, kann man auch sicher sein, dass all diese Behauptungen lediglich der Phantasie zionistischer und saudischer Schreiberlinge entspringen.Auch der Chefermittler des Internationalen Tribunals, das von Anfang an eine Farce war, ist entweder williger Mittäter oder Opfer. Aber zu den Gründen für diese Propaganda:

    Mustafa Badreddine ist wird seit über 30 Jahren von allen westlichen Geheimdiensten gejagt. Es war ihnen über 30 Jahre nicht möglich ihn zu fassen, trotz ihrer technischen Überlegenheit. Sogar als er in Kuwait im Gefängnis war, konnten sie ihn nicht dort halten. Alleine das ist bereits eine große Niederlage des Westens.
    Er fügte offenbar dem Westen, vor allem den USA und Israel, schwere Verluste zu. Er wird mit dem Anschlag auf die US-Marines 1983 in Beirut in Verbindung gebracht. Bei dem Anschlag wurden mehrere Hundert US-Soldaten getötet.
    Er ist einer der höchsten Offiziere der Hizbullah und war somit an den meisten großen Militäroperationen und an dem Entwurf von Militär- und Geheimdienststrategien beteiligt – alles zum Nachteil und zum Schrecken Israels.
    Er war in den letzten Jahren der führende Offizier der Hizbullah im Syrien-Krieg, also derjenige der für das Scheitern aller westlich-zionistisch-saudischen Pläne verantwortlich ist.
    Er soll für den Mord an Hariri verantwortlich sein.

Insbesondere der letzte Grund ist entscheidend für die aktuelle Propaganda gegen ihn. Hierzu muss man wissen, dass vor allem die Saudis mehrere Hundert Milliarden Dollar ausgegeben haben und ausgeben um den Ruf der Hizbullah und deren Führungsriege anzutasten und zu zerstören. Dahinter steckt ein schmutziger Plan. Immer häufiger tauchen in letzter Zeit Berichte aus fragwürdigen Quellen auf, die Hizbullah in Verbindung bringen mit Geldwäsche, Drogenhandel, Menschenhandel usw. Sayyed Nasrallah nahm vor kurzem hierzu wiederholt Stellung.

Da ist es mehr als logisch, dass nun auch der Ruf des bis vor kurzem amtierenden Militärchef der Hizbullah, Mustafa Badreddine, zerstört werden soll, zumal er einen der wichtigsten Partner das Saudis im Libanon, Rafiq Hariri, getötet haben soll – aus ihrer Sicht. Aber die Saudis interessieren sich nicht für Hariri, sondern missbrauchen auch ihn und seinen Namen für ihre gegen die Hizbullah gerichteten Zwecke. Außerdem war es den Saudis trotz all des Aufwandes, den sie seit über 10 Jahren betreiben, nicht möglich ihn handfest zu machen.

Und Frau Salloum vom Spiegel? Sie und andere ähnliche Fälle sind nicht nur Unterstützer dieser saudischen Propaganda, sondern selbst auch Opfer, zumal sie die Machenschaften offenbar nicht durchschauen und es vorziehen bei einem US-Amerikanischen Boulevard Magazin abzuschreiben, anstatt sachgerechte journalistische Recherchearbeit zu betreiben.

Mustafa Badreddine war das Gegenteil von dem, was sie behaupten. Er war weder ein „Playboy“, noch ein „Terrorist“, noch ein „Mörder“, noch hat er irgendwas mit dem Mord an Hariri zu tun. Was sie nicht nur über ihn schreiben, entspricht ihrer Vorstellung von ihren eigenen Generälen, Geheimagenten, Politikern und anderen öffentlichen Personen, sowie es auch ihrer Erfahrung mit solchen Leuten im Westen und im Orient entspricht. Aber gerade die Tatsache, dass es in der  Achse des Widerstandes, die sie mit allen Mitteln bekämpfen, etliche gottgläubige Menschen in allen gesellschaftlichen Positionen gibt, die auch als Militärgeneräle, als Geheimagenten, als Politiker u.a. ihre Moral beibehalten, oder gerade deswegen beibehalten, ist für westliche Schreiberlinge nicht nachvollziehbar. Diese Hetze ist deswegen auch Teil eines viel größeren Kulturkampfes.

Euer Ali