AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : aargauerzeitung
Dienstag

17 Mai 2016

03:37:51
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Gleich bis in den Tod? Muslim-Gräber sorgen für Diskussion um Grabesruhe

Die Stadt Baden plant 200 Gräber für Muslime – mit Ausrichtung nach Mekka. Für Diskussion sorgt die Grabesruhe, die nach islamischem Glauben unbefristet sein soll.

Ende Mai berät der Badener Einwohnerrat über ein neues Friedhofsreglement. Dabei handelt es sich um mehr als nur einen Papiertiger. Denn die Stadt plant, auf dem Friedhof Liebenfels bis in zwei Jahren ein muslimisches Grabfeld mit rund 200 Gräbern zu erstellen. Werden die Pläne realisiert, wäre es das erste muslimische Grabfeld im Kanton Aargau.

Stirbt heute ein Muslim im Aargau, hat er in der Regel keine Möglichkeit, sich hier nach den Anforderungen seiner Religion begraben zu lassen – das Gesicht des Verstorbenen sollte in Richtung Mekka gerichtet sein. Abhilfe bieten oft nur Familiengräber, die aber einiges teurer sind. Die Stadt betont explizit, es werde lediglich der Grundsatz umgesetzt, wonach alle Religionen gleich zu behandeln seien. FDP-Stadtrat Roger Huber: «Es handelt sich deshalb nicht um eine Sonderbehandlung. Vielmehr wollen wir mit dem muslimischen Grabfeld die bisherige Ungleichbehandlung beseitigen.»