Der UN-Sicherheitsrat warnt vor wachsenden Verbindungen zwischen der islamistischen Terror-Gruppe Boko Haram in Westafrika und dem sogenannten "Islamischen Staat" (IS). In einer Resolution, die der Rat in der Nacht zum Samstag in New York verabschiedete, äußert sich das mächtigste UN-Gremium alarmiert über die Zusammenarbeit der Islamisten und über die anhaltende Gewalt. Boko Haram versteht sich selbst als Teil des IS und will in Westafrika einen Gottesstaat errichten.
US-Informationen zufolge schickt Boko Haram Kämpfer zur Unterstützung der Extremisten-Miliz IS nach Libyen. Alles deute darauf hin, dass die Kontakte und die Kooperation zwischen den radikalen Gruppen immer intensiver würden, sagte US-Außenstaatssekretär Antony Blinken am Freitag bei einem Besuch in Nigeria.
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) in Islamabad
Neben der Entsendung von Kämpfern gebe es auch eine logistische Unterstützung. Die USA unterstützen die nigerianische Armee im Kampf gegen Boko Haram mit der Lieferung gepanzerter Fahrzeuge.
In Nigeria begann am Samstag eine internationale Konferenz, bei der die USA, Frankreich, Großbritannien und mehrere afrikanische Staaten über den Kampf gegen Boko Haram beraten.
Boko Haram sieht sich als "IS Westafrikas"
Durch die Kämpfe wurden insgesamt mehr als 2,6 Millionen Menschen in Nigeria, Kamerun, im Tschad und in Niger vertrieben. Der Sicherheitsrat äußerte sich tief besorgt über das Ausmaß der humanitären Krise und forderte Boko Haram auf, die Kämpfe einzustellen und die Tausenden Gefangenen freizulassen, darunter auch 219 Schülerinnen, die 2014 in Chibok entführt wurden.
„Welt“-Redakteur Thilo Maluch erklärt die Hintergründe zu Boko Haram
Boko Haram
Die islamistischen Schlächter aus Nigeria
Boko Haram hatte im März 2015 dem IS die Treue geschworen und bezeichnet sich selbst seitdem als "Islamischer Staat in der Provinz Westafrika". Es ist aber offen, ob Boko Haram praktische Unterstützung von der IS-Miliz erhalten hat. In den vergangenen zwölf Monaten wurde die Islamistengruppe von der nigerianischen Armee und den Streitkräften der Nachbarländer deutlich zurückgedrängt.
Seit dem Beginn des Aufstands von Boko Haram gegen den nigerianischen Staat im Jahr 2009 wurden Schätzungen zufolge 20.000 Menschen getötet. Tausende Frauen und Kinder wurden in dem mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias verschleppt und versklavt.
source : welt
Sonntag
15 Mai 2016
05:46:22
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2015 schwor Boko Haram dem IS die Treue. Den USA zufolge kooperieren die Terrorgruppen mittlerweile immer enger. Boko Haram soll zur Unterstützung des IS Terroristen ins umkämpfte Libyen schicken.