Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main hat einen 29-jährigen Deutsch-Marokkaner zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Die Richter sahen als erwiesen an, dass Soufiane K. aus Rüsselsheim seit 2013 mehrfach nach Syrien gereist war und sich dort der islamistischen Nusra-Front anschloss. Dort habe er auch den Umgang mit Waffen erlernt.
K. war nach seiner Rückkehr nach Deutschland festgenommen worden und saß seit Oktober 2014 in Untersuchungshaft. Im April 2015 erhob die Bundesanwaltschaft Anklage gegen ihn.
Die mit dem Terrornetzwerk al-Qaida verbundene Nusra-Front kämpft in Syrien gegen die Truppen von Staatschef Baschar al-Assad. Ihr Ziel ist es, in dem Bürgerkriegsland und in den Nachbarländern einen Gottesstaat zu errichten.
K. unterstellte sich in Syrien nach Überzeugung des Gerichts der Befehlsgewalt der Extremisten, besorgte sich Waffen und versah Wachdienste. Das Urteil gegen ihn ist noch nicht rechtskräftig.
Die Aussage des Angeklagten, er habe lediglich humanitäre Hilfe leisten wollen, sah der Staatsschutzsenat als widerlegt an.
In dem mehrmonatigen Prozess hatte der Angeklagte immer wieder beteuert, die Waffen - Handgranaten und ein Kalaschnikow-Gewehr - nur deshalb besessen zu haben, um sich und seine Familie im Notfall verteidigen zu können. Ein Sachverständiger aber deckte mehrere nicht plausible Einzelheiten in der Aussage des Mannes auf. Darüber hinaus hatte eine der Ehefrauen ausgesagt, dass der Angeklagte sogar die Frauen und Kinder in den Gebrauch der Waffen einzuweisen versucht habe.
source : spiegel
Mittwoch
11 Mai 2016
05:55:00
753501
Soufiane K. zog von Rüsselsheim in den Bürgerkrieg nach Syrien. Dort schloss er sich der Terrorgruppe al-Nusra an und erhielt eine militärische Ausbildung. Ein Gericht in Hessen hat ihn nun zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.