Anschließend wurde Lula zum Verhör abgeführt. Das Verhör soll nach bisherigen Informationen aus Sicherheitsgründen in den Räumlichkeiten der Bundespolizei im Flughafen Congonhas, dem Stadtflughafen von São Paulo, stattfinden.
Lula habe “ruhig reagiert” und sei anschließend zu einem Verhör gebracht worden. Bei dem milliardenschweren Korruptionsskandal geht es um Auftragsvergaben des größten Unternehmens des Landes, des Ölkonzerns Petrobras.
Unter anderem soll ein Luxus-Apartment Lulas an der Atlantikküste mit Schmiergeldern finanziert worden sein. Der 70-Jährige und seine Nachfolgerin Dilma Rousseff bestreiten bisher jede Verwicklung in den Petrobras-Skandal, der seit Monaten die brasilianische Politik belastet. Insgesamt sollen Unternehmer mehr als zwei Milliarden Euro gezahlt haben, um an Aufträge des Staatskonzerns zu kommen. Ein Teil des Geldes soll bei politischen Parteien gelandet sein, auch bei der Arbeiterpartei von Rousseff.
An der Razzia in Lulas Residenz waren rund 200 Einsatzkräfte beteiligt. Auch andere Objekte wie ein Haus von Lulas Sohn seien durchsucht worden.
Während des Einsatzes kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern des Ex-Präsidenten. Mehrere Dutzend Polizeikräfte gingen zum Teil mit Schlagstöcken dazwischen.