AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : spiegel
Mittwoch

4 Mai 2016

05:51:28
751882

Anti-IS-Mission:

USA fordern Einsatz von Nato-Flugzeugen

Die USA verlangen von der Nato mehr Unterstützung beim Kampf gegen den IS. Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE drängen sie erneut auf den Einsatz von Awacs-Jets. Doch der Widerstand ist groß.

Die USA bedrängen die Nato, sich in den Krieg gegen den "Islamischen Staat" (IS) einzuschalten. Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE forderten US-Diplomaten im Brüsseler Hauptquartier in den vergangenen Tagen, dass möglichst bald Awacs-Flugzeuge (Airborne Early Warning and Control System) der Allianz die Luftangriffe gegen Stellungen des IS in Syrien und Irak unterstützen sollen. Damit würde sich die Nato erstmals direkt an dem Luftkrieg beteiligen.

Die Maschinen mit den Radar-Pilzen auf dem Rücken könnten als fliegende Kommandozentralen eingesetzt werden und die Operationen der Kampfjets einer Militärkoalition aus verschiedenen Ländern steuern. Wenn sich die Nato für einen Einsatz entscheidet, würden auch Bundeswehrsoldaten mitfliegen. Die Truppe stellt rund ein Drittel der Awacs-Besatzungen, die 16 Flugzeuge sind in Geilenkirchen stationiert.

Die Forderung der USA ist der zweite Anlauf für eine direkte Beteiligung der Allianz am Krieg gegen den IS. Bereits Ende vergangenen Jahres hatte Washington ähnliche Wünsche innerhalb der Nato zur Sprache gebracht. Damals allerdings einigten sich die Nato-Partner lediglich darauf, die USA an anderen Schauplätzen mit Radar-Fliegern zu unterstützen und so beim Einsatz über Syrien zu entlasten. Militärs sprechen dabei von "backfilling".

Den USA geht diese Zusage nicht weit genug. Beim Besuch von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in den USA machte Barack Obama Anfang April hinter verschlossenen Türen klar, dass ihm ein "backfilling" nicht reicht. Vielmehr würden die Awacs über Syrien und dem Irak gebraucht. Nato-Diplomaten bestätigten, das Thema sei in Brüssel "wieder auf dem Tisch". Vor dem nächsten Nato-Ministertreffen Mitte Mai müsse entschieden werden.

Die Forderung aus den USA dürfte auch auf der Agenda des Treffens von mehreren Verteidigungsministern am Mittwoch in Stuttgart stehen. Pentagon-Chef Ashton Carter reist aus Washington an, um weitere Schritte im Kampf gegen den IS zu besprechen. Außer Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen werden Kollegen aus Frankreich, Großbritannien, Holland, Kanada, Spanien, Neuseeland, Australien und Dänemark erwartet.