IslamiQ: Kannst Du Dich vorstellen?
Ususmango: Ich bin Ususmango, Mitgründer der RebellComedy. Ich bin Stand-Up Comedian und Diplom Grafik-Designer. In meiner Kunst bin ich Comedian auf der Bühne und erzähle Geschichten und Sichten aus meinem Leben, aber auch absurde Gedankengänge die ich habe, werden von mir vorgetragen.
IslamiQ: Was möchtest Du mit deiner Arbeit bewirken?
Ususmango: Ich möchte die Leute unterhalten und sie auf meine Reise mitnehmen. Im Bestfall höre ich wie sie lachen, und fülle damit den Abend mit einem positiven Gefühl, das man mit nach Hause nehmen kann.
IslamiQ: Ist Dir Dein kultureller und/oder religiöser Background wichtig?
Ususmango: Er scheint anderen Leuten wichtiger zu sein als mir. Das ist auffällig. Bei mir selbst ist er eher beiläufig, er ist natürlich Teil meiner Persönlichkeit und ist somit gegeben. Ich liebe es meine Religion praktizieren zu dürfen und das ganze aus eigenen Stücken und mit meiner eigenen Überzeugung.
IslamiQ: Wie stark beeinflusst Dein Background Dein künstlerisches Schaffen?
Ususmango: Eher weniger, manchmal ist er Teil meiner Kunst aber eigentlich nur dann wenn andere mich auf meinen Background ansprechen als wäre er das Hauptthema in meinem Leben. Allgemein ist es lustig zu sehen, dass vielen Menschen extrem wichtig ist, auf welchem Teil der Erde Mama und Papa denn damals in den 40ern geboren sind.
IslamiQ: Studien attestieren eine steigende anti-islamische Stimmung in Europa. Bist Du persönlich Diskriminierungen dieser Art ausgesetzt?
Ususmango: Klar, Arbeitsmarkt, Wohnmarkt, Kindergartenwahl für die Kinder. Man kann das alles persönlich nehmen und mürrig und verbittert durch die Welt gehen, oder man lacht es aus und macht Nummern auf der Bühne daraus. Zu Zeiten von AFD und Pegida kommt man nicht mehr an dem Thema vorbei. Auswirkung auf den Alltag sollte man aber mit einer starken Persönlichkeit aushebeln. Ein gesundes Umfeld kann da helfen. Das Thema totzuschweigen oder zu ignorieren kann aber in der Zukunft gefährlich werden.
IslamiQ: Denkst Du, dass der Islam zu Deutschland gehört? Wieso?
Ususmango: Sagen wir mal so: Ich bin Muslim. Das was ich praktiziere personifiziert für viele den Islam. Ob es mir passt oder nicht. Was wäre wenn Babak Ghassim, Benaissa Lamroubal, Puyan Yavari, ich und alle anderen aus der RebellComedy zum Beispiel nicht in Deutschland wären, weil wir laut Meinung der Holzköpfe nicht zu Deutschland gehören. Das will doch niemand. Ich denke der Islam gehört zu Deutschland. Offenheit, Toleranz und Vielfältigkeit macht Deutschland aus und so soll das bleiben. Der Islam ist die zweitgrößte Religion der Welt und die Muslime sind einfach ein Teil der Welt. Es ist alles ziemlich einfach.