Wissenschaftler gehen davon aus, dass es eine stärkere Säkularisierung der Gesellschaft gibt. Aus dieser Tatsache anzunehmen, dass das Religiöse an Bedeutung verliert, sei aber falsch. Deutschland befinde sich in einem Stadium des Übergangs, so der Sachverständigenrat der deutschen Stiftungen (SVR). Folgerichtig trägt sein in Berlin vorgestelltes Jahresgutachten den Titel: „Viele Götter, ein Staat: Religiöse Vielfalt und Teilhabe im
Einwanderungsland“.
Zugleich gebe es aber eine neue Religiosität: Der Islam sei hier heimisch geworden, so Langenfeld. Zudem habe sich das Judentum wieder neu etabliert. Sie plädierte dafür, auch diesen Religionen ähnliche Rechte wie den Kirchen zuzugestehen. Zugleich erteilte sie allen politischen Versuchen, den Islam auszugrenzen, unter Verweis auf das
Grundgesetz eine Absage. Die „Religionsfreundlichkeit“ in Deutschland habe sich zwar bewährt, so ein Fazit des Gutachtens. Es müsse aber „Nachbesserungen“ geben. Zudem finde Religionsfreiheit da ihre Grenzen, wo sie die Rechte anderer angreife.