Der rechtspopulistische Politiker Norbert Hofer sieht die Zuwanderung von Muslimen in die Alpenrepublik kritisch. Als besonderes Problem stellte der Präsidentschaftskandidat der rechtspopulistischen FPÖ gegenüber dem Internetportal kath.net am Mittwoch eine große Menge an Asylanträgen muslimischer Männer heraus.
Der FPÖ-Kandidat, der am 22. Mai gegen den Grünen-Kandidaten Alexander Van der Bellen zur Stichwahl um das höchste Amt im Staat antritt, kündigte ein schärferes Vorgehen bei „Integrationsverweigerung“ an, „beginnend mit der Aberkennung von
Sozialleistungen bis hin zur Abschiebung“.
Zu der Debatte um Frauenpolitik und Gleichberechtigung sagte Hofer: „Weder eine Änderung des Textes der Bundeshymne noch das Binnen-I in helfen Frauen.“ Gute Frauenpolitik versuche nicht, „die Geschlechter gegeneinander auszuspielen, sondern das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen“. Wichtig seien etwa „ordentliche Gehälter in den sogenannten Frauenbranchen, wie Einzelhandel oder auch in der Pflege“.
Dass bei einer Bewerbung zweier gleich qualifizierter Personen stets der Frau der Vorzug gegeben werden müsse, halte er jedoch für diskriminierend gegenüber Männern, so der Präsidentschaftskandidat. „Mein Ansatzpunkt wäre hier, Menschen mit minderjährigen Kindern zu bevorzugen.“ Zugleich betonte Hofer, Antidiskriminierungsgesetze seien in vielen Bereichen „selbstverständlich“ notwendig. „So soll niemand aufgrund seiner sexuellen Orientierung, ethnischen Herkunft oder seines Religionsbekenntnisses diskriminiert werden.“
Die islamfeindlichen Rechtspopulisten der FPÖ haben in Österreich bei der Wahl zum Bundespräsidenten einen spektakulären Erfolg erzielt. Norbert Hofer bekam am Sonntag nach einer Hochrechnung des Meinungsforschungsinstitutes Sora 35,4 Prozent der Stimmen und lag damit weit vor den anderen fünf Kandidaten. Es ist das bisher beste Ergebnis der FPÖ auf Bundesebene. Die FPÖ machte schon in der Vergangenheit Schlagzeilen mit islam- und fremdenfeindlichen Slogans wie: „Daham statt Islam“ oder „Mehr Mut für unser Wiener Blut. Zu viel Fremdes tut niemandem Gut“.