Die Streitkräfte sollen "willkürlich" auf friedliche Demonstranten geschossen haben. Mehr als 350 Angehörige der schiitischen Minderheit seien bei Zusammenstößen mit der nigerianischen Armee im Dezember ums Leben gekommen. Zu diesem Ergebnis kommen Untersuchungen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, deren Mitarbeiter mit Augenzeugen sprachen und Satellitenbilder auswerteten.
Regierungstruppen sollen Anhänger der Islamischen Bewegung von Nigeria (IMN) in der schiitisch dominierten Stadt Zaria im Norden des Landes angegriffen haben, nachdem diese einem Militärkonvoi die Durchfahrt verwehrt hatten. Das Militär erklärte dazu, die IMN-Anhänger hätten den Armeechef General Tukur Buratai töten wollen. Die Soldaten hätten angemessen darauf reagiert.
Amnesty wirft den Streitkräften vor, keinen Beweis erbracht zu haben, dass die IMN den Armeechef habe töten wollen. Es sei "nicht klar", weshalb die Armee einen derartigen Militäreinsatz gestartet habe.
Zudem habe die nigerianische Armee ihrerseits Beweise für die Tötung der Schiiten verschwinden lassen, sie habe "Menschen bei lebendigem Leib verbrannt, Gebäude zerstört und die Opfer in Massengräbern verscharrt". Die Organisation veröffentlichte dazu Satellitenaufnahmen möglicher Gräber.
source : spiegel
Samstag
23 April 2016
05:31:20
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Der Vorwurf ist erschütternd: 350 Opfer, manche davon bei lebendigem Leib verbrannt. Amnesty International legt der nigerianischen Armee eine Massentötung schiitischer Muslime im Norden des Landes zur Last.