Bismillah
Imam Ali (a.s) sagte einst: „Die Masse der Menschen soll Dich über Dich selbst nicht hinwegtäuschen, denn die Folgen deines Handelns werden nicht sie sondern Dich treffen“.
Vielleicht loben Dich Menschen aufgrund von Worten und Taten, die sie schön, witzig, gut, mutig oder sonst etwas sehen. Doch dieses Lob kann unzutreffend sein. Es kann sein, dass sie Dich bewusst oder unbewusst in einem Irrtum oder Sünde bestätigen, in einem Unrecht fördern, in einem schlechten Stil unterstützen oder Dich in einer geringen geistigen Stufe ausharren lassen. Sie können kleine Taten, die du schaffst, vergrößern, so dass Du denkst du hättest Großartiges geleistet. Und es kann sein, dass sie schlechte Eigenschaften in Dir relativieren, so dass sie Dich daran hindern, diese zu bearbeiten.
Auf die Facebook-Welt und andere soziale Medien projiziert, bedeutet das, dass viele deiner „Fans“ eventuell deine Vorträge, Artikel, Beiträge, Zitate, Bilder und Vieles mehr „liken“ und teilen, nur weil das Bild schön aussieht, lediglich weil ihnen der Stil gefällt, allein aus dem Grund, dass Du etwas Reizendes angeboten hast, ohne dass sie über Wahrhaftigkeit, Sinn und Zweck nachdenken.
Daher muss den Facebook-Nutzern und den Nutzern anderer sozialen Medien bewusst werden, dass die Like-Kultur gefährlich ist.
Du magst Dich freuen, dass viele Menschen um Dich herum sind, Dich unterstützen, bewundern und fördern. Aber was Dir nicht bewusst sein könnte, ist, dass Du hinsichtlich den Folgen deiner Makel, Mängel und Probleme der erste Lastträger bist. Denn diese Widersprüche sind in Dir. Die Menschen können Dich in einen angeblichen siebten Himmel befördern und Dir falschen Stolz und vorgetäuschtes Selbstvertrauen verleihen, obwohl Deine Wahrheit anders ist. Aber was bringt Dir das?
Was Dir etwas bringt ist, dass Du Dich selbst studierst, und erkennst, was Deine Fehler und Probleme sind, damit Du Dich auf den Weg der Wiedergutmachung begibst. Denn wehe dem, dessen Wert nur so viel ist, wie er anderen gefällt. Und wohl dem, dessen Wert von seinem tiefen Innern herrührt, ja von seiner Beziehung zur Wahrheit, zum Schöpfer allen Seins.
Yunus, der Gefährte Imam Kazims, war einst traurig, weil er von einer Menschenmasse aufgrund seiner Liebe zur Ahlulbait (a.s) „gemobbt“ wurde. Er schüttete sein Herz bei Imam Kazim (a.s) aus. Dieser großartige Imam bescherte ihm den wunderschönen Hadith: "O Junus! Was würde Dir schaden, wenn die Menschen sagen würden, du hättest einen Stein in der Hand, während du eine Perle hast?! Und was würde Dir nützen, wenn die Menschen sagen, du hättest eine Perle in der Hand, wenn Du in Wirklichkeit einen Stein hast?!"
In diesem Sinne, wehe dem, der Steine trägt, damit die Menschen sagen, er würde Perlen tragen. Wohl dem, der Perlen trägt, obwohl die Menschen sagen, er würde Steine tragen
Ali Taleb
20.04.2016