AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : spiegel
Montag

18 April 2016

08:00:25
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Tausende gedenken der Opfer von Brüssel

Aus Sicherheitsgründen wurde die Veranstaltung Ende März abgesagt. Jetzt haben 7000 Menschen in Brüssel den Gedenkmarsch für die Opfer der Anschläge nachgeholt.

An der Spitze standen Hinterbliebene der Opfer - rund 7000 Menschen haben am Sonntag den Gedenkmarsch für die 32 Opfer der Anschläge in Brüssel vor knapp vier Wochen nachgeholt.

Ursprünglich hätte die Kundgebung im Zentrum der belgischen Hauptstadt fünf Tage nach den Anschlägen vom 22. März stattfinden sollen, sie war aber aus Sicherheitsgründen abgesagt worden. Innenminister Jan Jambon und Brüssels Bürgermeister Yvan Mayeur hatten damals erklärt, die Polizeikräfte würden für die noch laufenden Fahndungen benötigt.

Beim nachgeholten Marsch am Sonntag liefen Vertreter der Sicherheitsbehörden mit, ebenso wie Repräsentanten der Religionsgemeinschaften. Die muslimische Gemeinde führte ein Banner mit sich mit der Aufschrift "Die Liebe ist unsere Religion und unser Glaube". Demonstranten aus Molenbeek, einem Stadtteil, der als Hochburg der Islamistenszene gilt, riefen Parolen gegen die Dschihadistenorganisation "Islamischer Staat" (IS): "IS hau ab, Brüssel gehört dir nicht!" Ministerpräsident Charles Michel will Hinterbliebene der Opfer und Organisatoren des Marsches am Abend zu einem Gespräch empfangen.

Der Gedenkmarsch stand auch unter dem Eindruck umstrittener Äußerungen des belgischen Innenministers Jambon. Der Minister bezeichnete die Politik der Integration von Ausländern in seinem Land in einem Interview mit der Tageszeitung "De Standaard" als gescheitert. Als Beleg dafür führte er an, dass "ein erheblicher Anteil der muslimischen Gemeinschaft anlässlich der Anschläge getanzt" habe. Die Terroristen seien "nur ein Pickel", sagte der flämische Nationalist. "Darunter befindet sich ein Krebsgeschwür, dem viel schwerer beizukommen ist."

Zu den Bombenanschlägen am Brüsseler Flughafen und auf einen U-Bahnhof im Stadtzentrum hatte sich die Dschihadistenmiliz IS bekannt. Mehr als 300 Menschen wurden dabei verletzt.