Tausende Demonstranten haben in mehreren ägyptischen Städten gegen die von Präsident Abdel Fattah al-Sisi geplante Abtretung zweier Inseln im Roten Meer an Saudi-Arabien protestiert. Dabei forderten sie unter anderem den Sturz des Staatschefs.
Laut Medienberichten lösten Sicherheitskräfte in Gizah westlich von Kairo mehrere Proteste mit Tränengas auf, als sich nach den Freitagsgebeten Demonstranten an Moscheen sammelten und in die nahe gelegene Hauptstadt Kairo losmarschierten.
"Hau ab, Al-Sisi"
In Alexandria, der zweitgrößten Stadt des Landes, nahm die Polizei einem Zeitungsbericht zufolge 25 Demonstranten fest. Bei Protesten im Zentrum Kairos riefen laut Deutscher Presse-Agentur Hunderte Demonstranten "Hau ab, Al-Sisi" - eine Parole des Aufstands vor fünf Jahren, der den langjährigen Machthaber Husni Mubarak stürzte. Ein massives Aufgebot an Sicherheitskräften hielt die Menschen davon ab, zum nahegelegenen Tahrir-Platz, dem Zentrum der Massendemonstrationen im Frühjahr 2011, zu laufen.
Geschichte
Die ägyptische Regierung hatte diese Woche verkündet, die Inseln Tiran und Sanafir an Saudi-Arabien zu überlassen. Die strategisch wichtigen Inseln am Eingang zum Golf von Akaba waren seit 1950 unter Aufsicht Ägyptens. Kritiker erklärten, Al-Sisi habe sie im Gegenzug für Gelder aus Saudi-Arabien abgegeben. Der Präsident bestreitet dies. Seit dem Sturz des frei gewählten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi durch das Militär im Sommer 2013 erhält Ägypten von der Ölmonarchie Unterstützung in Milliardenhöhe.