Etwa 30 bis 40 Rechtsextreme haben am Donnerstagabend in Wien die Aufführung des Flüchtlingsstücks Die Schutzbefohlenen von Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek gestürmt.
Das Audimax der Universität Wien war zu diesem Zeitpunkt fast voll besetzt. Etwa 700 Zuschauer befanden sich in dem Raum, als die Rechtsextremen den Saal stürmten. Die Polizei schätzt, dass es etwa 30 Angreifer waren. Sie spritzten Kunstblut in die Menge, warfen Flugblätter, auf denen "Multikulti tötet" zu lesen war, in den Saal. Außerdem entrollten sie Transparente und eine Fahne der rechtsextremen Identitären, wie der ehemalige Grünen-Politiker Klaus Werner-Lobo dem Standard sagte.
Als die Polizei eintraf waren die Angreifer bereits geflüchtet. Insgesamt habe die Aktion sieben Minuten gedauert, berichtete Polizeisprecher Thomas Keiblinger. Nach einem Handgemenge sei es Teilen des Publikums gelungen, die Angreifer aus dem Saal zu drängen. Acht Personen hätten im Anschluss über Schmerzen im Bauchbereich geklagt. Die Aufführung wurde fortgesetzt – allerdings unter Polizeischutz.
source : welt
Samstag
16 April 2016
07:30:56
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Mit Kunstblut und Flugblättern bewaffnet haben etwa 30 Identitäre eine Theateraufführung an der Uni Wien gestürmt. Auf der Bühne standen auch Flüchtlinge.