Das bestätigte die Brüsseler Staatsanwaltschaft am Mittwoch auf einer Pressekonferenz. Außerdem wurden am Dienstagabend zwei Verdächtige in der Nähe der belgischen Hauptstadt festgenommen. Über deren Identität wollte die Staatsanwaltschaft noch nichts sagen.
Bei dem am Dienstag von der Polizei getöteten Angreifer handelte es sich den Angaben zufolge vermutlich um einen radikalen Islamisten. Bei ihm wurden eine Flagge der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) sowie ein Buch zum Salafismus gefunden. Der von einem Scharfschützen getötete Mann sei ein 1980 geborener Algerier, hieß es. Er lebte illegal in Belgien und war bisher lediglich wegen eines Diebstahl-Delikts aufgefallen.
Premier Charles Michel erklärte am Mittwoch im Fernsehsender Bel RTL, dass die Anti-Terror-Einsätze in Brüssel in den "nächsten Stunden und Tagen" fortgesetzt werden. Zudem werde nach der heutigen Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats eine Entscheidung über eine allfällige Anhebung der Warnstufe 3 erfolgen.
Michel erklärte zum Polizeieinsatz vom Vortag in der Brüsseler Gemeinde Forest, bei dem in einer gemeinsamen belgisch-französischen Aktion der Sicherheitskräfte vier Polizisten verletzt und ein Verdächtiger getötet wurden, "man hat sich nicht vorstellen können, dass der Gegenschlag derart gewalttätig ausfallen" würde. "Die Bedrohung bleibt aufrecht, aber meine Botschaft ist, dass jeder Ruhe bewahren soll", so Michel.
Der Anti-Terror-Einsatz in dem Brüsseler Stadtteil Forest stand im Zusammenhang mit Ermittlungen zu den jüngsten Anschlägen von Paris. Am 13. November hatten dort mehrere Attentäter im Konzertsaal "Bataclan", an verschiedenen Bars und Restaurants sowie am Fußballstadion im Vorort Saint-Denis insgesamt 130 Menschen getötet. Bei dem Anti-Terror-Einsatz am Dienstag in Belgien wurden vier Polizisten verletzt.