Freitagsansprache von 26.02.2016von Hujjat ul-Islam Ansari
Im Namen Gottes des Gnädigen des Barmherzigen
Aller Lobpreis gebührt Gott, dem Erhabenen, dem Herrn aller Welten. Wir danken Ihm für Seine Gnade und Seine Gaben und bitten Ihn um Hilfe und Rechtleitung in allem, was wir tun, und hoffen, dass Er uns in Seine Gunst aufnimmt. Sein Frieden und Segen sei mit unserem Propheten Muhammad, seinen reinen Nachkommen und seinen rechtschaffenen Gefährten. O Diener Gottes, ich rate mir selbst und Ihnen allen zur Ehrfurcht vor Gott und zum Gehorsam gegenüber Seinen Geboten.
Ich rate mir und Ihnen zur Ehrfurcht vor Gott.
Die Gottesehrfurcht schützt vor Arroganz und Hochmut. Wie Gott im Vers 206 der Surah Baqarah sagt:
„Und wenn man zu ihm sagt: "Sei Gottesehrfürchtig", ermutigt ihn der Stolz zur Verfehlung. So genügt Ihm die Hölle. Und gewiß erbärmlich ist dieser Aufenthaltsort“.
Eine sehr wichtige Empfehlung im Islam, ist das man mit seinem Verhalten in der Gesellschaft immer Optimistisch vorrangeht. Dennoch ist es sowohl nicht richtig immer optimistisch zu sein oder aber auch immer pessimistisch zu sein.
Man ist dazu angehalten, im Normalfall immer vom Guten auszugehen. Dies bedeutet, dass wenn man in einer Gesunden Gesellschaft ist, welche aus guten Personen besteht, es sehr schlecht ist, wenn man vom negativen ausgeht.
Sollte man sich allerdings in einer ungesunden Gesellschaft befinden und sein Gegenüber kein korrektes Verhalten zeigen, sollte man nicht optimistisch handeln, da man ansonsten betrogen und enttäuscht wird.
Ich möchte bei dieser Gelegenheit 3 Arten des pessimistischen Handelns erwähnen. 2 Davon sind sehr schlecht und auch Verboten und werden im Islam getadelt. Die andere dieser 3 Arten des Denkens wird allerdings als gut gesehen im Islam.
Die erste des pessimistischen Handelns, welche Gott selbst verflucht hat, ist wenn man pessimistisch gegenüber Gott und seinen Attributen ist. Z.B. wenn man jemanden sieht, welcher mehr hat als man selbst und sich mit dieser Person vergleicht und man anfängt zu glauben, dass Gott ihm gegeben hat und mir nicht und mich nicht erhört und meine Bittgebete ablehnt aber seine schon.
Es gibt hierfür einige Beispiele im Koran. Z.B. in der Geschichte des Kampfes von Uhud, welche die Muslime am Ende verloren haben. Die Muslime haben untereinander angefangen zusagen, dass doch Allah im Koran verspricht, dass wenn wir uns für IHN einsetzen, Gott uns doch helfen wird. Aber es gab keine Hilfe von Gott und dann wurde folgender Vers herabgesandt: 154 der Surah Al-e-Imran
„…indem sie von Gott etwas anderes als die Wahrheit dachten, wie in der Zeit der Unwissenheit gedacht wurde…“
In diesem Vers sagt Gott, dass sie nicht richtig an Gott geglaubt haben, sowie in der Zeit der Unwissenheit und Unglaubens zuvor.
So sehen wir, dass man alle natürlichen Dinge mit einberechnen muss, so dass wenn sie in der Schlacht zu wenige waren und ihre Aufgaben verlassen haben, es klar war, dass sie diesen Kampf verloren haben. Die alleinige Hoffnung auf Allah ohne Tat oder Handlung bringt keinen Erfolg.
Wenn wir uns aber bemühen und uns bewegen, so wird uns Gott unterstützen und helfen, sowie wir in der Geschichte des Kampfes von Badr.
Der Friedensvertrag von Hudaibiya ist ein weiteres Beispiel für Diejenigen, welche nicht Optimistisch gegenüber Gott handeln.
Gott sagt in Surah Fath Vers 6:
„Diejenigen, welche üble Gedanken gegenüber Gott hegen, Auf solche wird ein böses Unheil niederfallen und Gott verflucht sie.“
In dieser Geschichte sind einige, welche die Hajj-Handlungen verrichten wollten, und daran gehindert wurden, zornig auf den Propheten Mohammad (s.) geworden, ohne Wissen darüber zu haben, welch großartige Auswirkung dieser Friedensvertrag des Propheten hatte.
Es ist nicht immer so, dass mein Planen an Erfolg genknüpft ist. Manchmal kann es sein, dass es keinen Erfolg für uns bringt, da es für uns Nachteile bringen würde.
Die pessimistische Sicht sollte auf jemanden gerichtet sein, welcher nicht wissend ist, Mängel hat und betrügt und nicht gegenüber Allah, welcher ein absolutes und vollkommenes Wesen hat.
Es ist möglich, dass die Bedingungen für unser gewünschtes manchmal nicht ausreichend sind und wir sollten daher mit dem Ergebnis einverstanden sein.
Die 2. Art ist, dass man pessimistisch gegenüber den Menschen handelt, welches im Koran und den Überlieferungen stark verurteilt wird.
Gott sagt in Surah Hujarat in Vers 12:
„O ihr, die ihr glaubt! Vermeidet häufigen Argwohn; denn mancher Argwohn ist Sünde“.
Wir sollten zunächst nur Gutes über die Menschen denken. Es gibt ein Grundsatz im Islam der besagt: „ Man muss die Handlungen der Geschwister im Glauben als richtig betrachten, solange man nicht etwas gegenteiliges weiß.“
Diese Pessimistische Denkweise hat einige Ursachen.
- Die oberflächliche Betrachtung und Verurteilung. (Man darf nicht richten, solange man nicht die Hintergründe einer Sache weiß) Es gibt eine Überlieferung in der gesagt wird, dass man nicht Voreilig verurteilen darf, da es sein kann das er ein Freund Gottes ist.
- Eifersüchtig sein, führt dazu, dass man eine solche Sichtweise bekommt. Wie die Brüder von Yusuf die dachten das Ihr Vater nur Yousuf liebt und sie nicht.
- Der häufige Umgang mit Menschen, welche keinen guten Charakter haben, denn man gewöhnt sich daran, sodass man auch andere in so einem negativen Licht sieht.
- Eine unreine Seele verursacht eine negative Sicht, da der Mensch im inneren selbst Probleme hat, fängt er an zu denken, dass es nirgendwo etwas Gutes gibt und er vergleicht alle anderen Menschen mit sich und geht davon aus, dass alle einen schlechten Charakter haben.
- Zu Anspruchsvoll zu sein und zu hohe Erwartungen zu haben. Jemand der immer davon ausgeht, dass alles nach seiner Vorstellung passiert und dies dann nicht der Fall ist, wird eine negative Sicht bekommen.
In der islamischen Gesellschaft, müssen die Menschen aufeinander vertrauen und die Gesichter ihrer Geschwister wahren. Dennoch muss man auch aufpassen, dass das eigene Handeln nicht dazu führt, dass Andere eine pessimistische Sichtweise auf einen selbst bekommen. Außerdem muss man darauf achten, sich nicht in Situationen zu bringen, welche dazu führen können, dass andere einen zu Unrecht beschuldigen können.
Die 3. Art ist das man pessimistisch gegenüber seinen Gottesdiensten ist. Dies bedeutet, dass man nicht zufrieden ist mit allen Taten, welche man gegenüber Gott vollbracht hat. Diese Denkweise, ist ein Zeichen eines Gläubigen, welche Imam Ali (a.s.) in der Khutba Mutaqin erwähnt. Die erwählten Gottes, werden nicht durch Komplimente anderer hochmütig. Z.B. Wenn jemand Imam Ali (a.s.) ein Kompliment gemacht hat, hat dieser vollkommene Mensch zu Gott Gebetet, dass Gott ihn so machen soll, wie zu ihm gesagt wurde.
Möge Allah uns dabei helfen immer die richtige Sichtweise auf alle Dinge zu haben.