AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : offenkundiges.de
Sonntag

28 Februar 2016

06:47:13
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Wasser predigen und Wein trinken: Natur und Muslime

Sie ist hier und dort. Sie umgibt mich und Dich, sie umklammert uns, beschützt uns, lehrt uns und ernährt uns. Doch sie ist krank. Krank von all dem Schmutz, den wir ihr verabreichen. Krank von all dem Schmutz, den wir ihr frei und ungehalten hinwerfen. Doch weder vergisst sie, noch verzeiht sie. Sie ist Mutter Natur.

Sie ist hier und dort. Sie umgibt mich und Dich, sie umklammert uns, beschützt uns, lehrt uns und ernährt uns.
Doch sie ist krank. Krank von all dem Schmutz, den wir ihr verabreichen. Krank von all dem Schmutz, den wir ihr frei und ungehalten hinwerfen.
Doch weder vergisst sie, noch verzeiht sie. Sie ist Mutter Natur.

Plastiktüten, Zahnbürsten, Einwegrasierer – das alles und mehr schwimmt in den Ozeanen. Jährlich landen sechs Millionen Tonnen Müll im Meer. Tiere verschlucken sie und verenden qualvoll daran.

Berge von Elektroschrott verfrachtet nach Afrika. Von Europa aus, auch Deutschland (!), wird er illegal über Antwerpen in Länder wie Ghana exportiert, um die teure Entsorgung im eigenen Land zu umgehen. Ergebnis: giftige Müllhalden, in denen Kinder nach brauchbaren Teilen suchen oder Eisen aussortieren.

In Deutschland produziert jeder einzelne Bürger durchschnittlich 617 Kilogramm Müll im Jahr. Kein anderes Land in Europa verbraucht so viel Plastik wie Deutschland. Welchen Schaden diese und viele andere Umweltfehler für die nachfolgenden Generationen bedeuten, braucht hier nicht erläutert werden.

Aber wo genau liegt das Problem für einen Muslim? Ist es etwa haram, eine Plastiktüte zu verwenden? Gibt es eine Fatwa gegen das Entsorgen einer alten Waschmaschine und den Kauf einer neuen? Nein, im Allgemeinen sicher nicht. Doch ist die Erde ein Gut, welches Allah dem Menschen anvertraut hat! Ist in diesem Zusammenhang eine naive Halal/Haram-Denkweise erlaubt? Dem Muslim ist es eine Pflicht, ein Leben im Einklang mit der Umwelt zu führen. Wie kann er sonst eines Tages vor Allah rechtfertigen, verschwenderisch und umweltschädigend mit diesem heiligen, anvertrauten Gut umgegangen zu sein.

Im heiligen Qur’an heißt es:

„Wohl ergeht es den Gläubigen, die in ihrem Gebet demütig sind, und die sich von unbedachter Rede abwenden […] Und die auf das ihnen Anvertraute und ihre Verpflichtungen achtgeben.“ (23:1,2,3,8)

„Und die Erde hat Er für die Geschöpfe gelegt.“ (55:10)

Uns wurde die Erde anvertraut und wir haben Verpflichtungen ihr gegenüber. Von Imam Sadiq (a.) wird überliefert, dass der Mensch nur dann Glück im Leben erlange, wenn drei Dinge vorhanden seien: frische, saubere Luft, reichlich Wasser und fruchtbares Land.[1]

Erkennt eure Aufgabe als Verwalter dieser Erde

„Wir haben das Vertrauenspfand den Himmeln und der Erde und den Bergen angeboten, sie aber weigerten sich, es zu tragen, sie waren erschrocken davor. Der Mensch trug es – er tut wirklich Unrecht und ist sehr töricht.“ (33:72)

Dies bedeutet: Die Menschheit trägt die Verantwortung über die Erde und all die Lebewesen, die auf ihr leben. Allah (swt.) hat sie uns auferlegt und wir haben ihr gerecht zu werden.

Doch warum fehlt jenes islamische Bewusstsein vielen Muslimen? Warum sehen wir in den muslimischen Ländern, wie Menschen ohne jegliche Hemmung Müll auf die Straße werfen? In ihren eigenen Häusern darf kein Staubkorn liegen, aber kaum verlassen sie die Tür, schänden sie ihr geliebtes Heimatland als Müllhalde.

Viele gläubige Menschen, die an das Jenseits glauben, unterschätzen die weltlichen Angelegenheiten. Sie denken, das Leben sei nur ein schneller Durchgang und deshalb nur das Jenseits von Bedeutung. Imam Hassan (a.) stellte jedoch klar, dass beide Aspekte im Leben eines gläubigen Muslims eine Rolle spielen: „Im Hinblick auf weltliche Angelegenheiten, so handelt, als würdet ihr ewig auf dieser Erde leben. Im Hinblick auf das jenseitige Leben, so handelt, als würdet ihr morgen sterben!“[3]

Die Nichtmuslime verhalten sich bzgl. der Umwelt islamischer als wir – aber auch ihr Verhalten genügt nicht. Was genau kann der Mensch im Alltag beitragen? Das folgende Mindestmaß sollte eingehalten werden:

  • Kostenlose Tüten beim Einkaufen dankend ablehnen. Natürlich sollte auch auf die kostenpflichtigen in Supermärkten verzichtet werden.
  • Nachts Elektrogeräte komplett ausschalten, auch Ladegeräte aus der Steckdose entfernen, da sie weiter Strom verbrauchen.
  • In einigen Großstädten gibt es Lebensmittelgeschäfte, die alle Produkte ohne Verpackung anbieten. Lebensmittel werden vor Ort abgewogen und in Pfandgläsern oder Papiertüten mitgenommen. Solche Läden gilt es zu unterstützen.
  • Beim Kauf von Kinderspielzeug lieber zu Holz als zu Plastik greifen.
  • Anstelle von Frischhaltefolie lieber Pergamentpapier oder Mehrwegbehälter aus Glas benutzen.
  • Beim Waschen auf die Vorwäsche verzichten. Bei den heutigen Waschmitteln ist sie unnötig.
  • Weichspüler nicht benutzen.
  • Pulverwaschmittel statt Flüssigwaschmittel – Letzteres enthält mehr Chemikalien, die Gewässer und Kläranlagen belasten.
  • Kinder früh für das Thema Verschwendung sensibilisieren. Beispielsweise sollte es für ein Kind selbstverständlich sein, Wasser nicht unnötig laufen zu lassen, Licht immer auszuschalten und Abfall gewissenhaft zu trennen.

Lasst uns unser Verhalten ändern und Allah (swt.) näher kommen – inshallah.

Quelle : offenkundiges.de