Die Familienangehörigen des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan haben auf dem Papier einen „makellosen Lebenslauf“ vorzuweisen.
Die Staatsanwaltschaft in Bologna hat gegen Bilal Erdogan (35), den Sohn des türkischen Präsidenten Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, ein Ermittlungsverfahren wegen Geldwäsche eingeleitet. Das teilte eine Sprecherin der Justizbehörde gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Novosti mit.
Das Verfahren wurde nach einer Anzeige des in Frankreich lebenden Erdogan-Kritikers Murat Hakan Uzan eröffnet. Uzan hatte gefordert, die Herkunft der Summen zu klären, die Bilal Erdogan nach Italien gebracht hatte. Erdogan Junior macht an der John Hopkins-Universität in Bologna ein Doktorat.
Nach Angaben des „Handelsblatts“ war Bilal Erdogan bereits 2013 von der Staatsanwaltschaft verdächtigt worden, mit dem Bestechungsgeld seines Vaters Geldwäsche zu betreiben.
Der syrische Informationsminister Omran al-Zoubi behauptete in einem Interview, dass Bilals Transportfirma BMZ Ölgeschäfte in Millionenhöhe mit der Terrororganisation Daesh (auch „Islamischer Staat“, IS) treibe.
Die Familienangehörigen des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan haben auf dem Papier einen „makellosen Lebenslauf“ vorzuweisen. Trotzdem gibt es einige Hinweise, die nahelegen würden, dass die Beschuldigungen seitens Russlands nicht aus der Luft gegriffen sind, berichtet das „Handelsblatt“. Im Jahr 2013 sei Bilal, der Sohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, von der Staatsanwaltschaft bereits verdächtigt worden, Geldwäsche mit dem Bestechungsgeld seines Vaters zu betreiben. Grundlage sei ein Dossier gewesen, das Fotos und Telefonmitschnitte zwischen Vater und Sohn beinhaltete, wo der damalige Premierminister seinem Sohn Bilal befohlen habe, „das ganze Geld im Haus“ verschwinden zu lassen.
Anfang 2014 sei dann ein zweiter Mitschnitt eines Gesprächs aufgetaucht, in dem es um eine angebliche Zahlung in Höhe von zehn Millionen US-Dollar gegangen sein soll. Obwohl keine Namen genannt worden seien, hätten die Medien damals spekuliert, dass es sich dabei um Bestechungsgeld für eine Öl-Pipeline handelt.
Die Zeitung erinnert daran, dass der syrische Informationsminister Omran al-Zoubi in einem Interview gegenüber russischen Medien Ende November sagte, dass Bilals Transportfirma BMZ Millioneneinkommen mit dem IS-Öl mache. Des Weiteren würde Bilal der Terrormiliz auch andere Rohstoffe und historische Güter abkaufen.
Zoubi betonte damals, dass der Abschuss des russischen Su-24-Frontbombers eine Antwort auf das Zerbomben von Hunderten Tankwagen sei, die Kämpfer der Terrormiliz „Islamischer Staat“ aus Syrien in die Türkei begleitet hatten.