Seit Tagen erschüttern Auseinandersetzungen die französische Insel Korsika. Die Unruhen begannen an Heiligabend in einem sozial schwierigen Einwandererviertel der korsischen Hauptstadt Ajaccio namens Jardins de l’Empereur. Eine Gruppe Vermummter legte ein Feuer, vermutlich um die Rettungskräfte in eine Falle zu locken. Als die Feuerwehr eintraf, bewarfen die Randalierer deren Auto mit Steinen. Daraufhin demonstrierte eine große Gruppe gegen arabische Einwanderer.
Die Dachorganisation der jüdischen Gemeinden in Frankreich, Conseil Représentatif des Institutions Juives de France (CRIF), verurteilt in einer Stellungsnahme die Ausschreitungen gegen einen Gebetsraum am Weihnachtstag in Ajaccio, der Hauptstadt der französischen Insel Korsika. Der Überfall fand nach dem Angriff Vermummter auf Feuerwehrleute statt.
Das CRIF verurteile sowohl die Angriffe gegen die Feuerwehrleute, als auch die Schändung eines muslimischen Gotteshauses als „ant-republikanische Aktionen“. Der französische Ministerpräsident Manuel Valls und Innenminister Bernard Cazeneuve verurteilten die Übergriffe auf den Gebetsraum ebenso. „Nach der unannehmbaren Attacke auf Feuerwehrleute eine unannehmbare Schändung eines muslimischen Gebetsorts“, schrieb Valls auf Twitter. Innenminister Bernard Cazeneuve sprach von „ausländerfeindlichen und rassistischen“ Ausschreitungen, die nicht ungestraft bleiben dürften.