Pressemitteilung zum Massaker in Nigeria

Die islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden in Deutschland verurteilt zutiefst das brutale Massaker an schiitischen Muslimen in Nigeria. Nigerianische Soldaten haben mehrere Hundert arg- und wehrlose schiitische Muslime in ihren Häusern und ihren Moscheen angegriffen und kaltblütig ermordet. Die Angreifer machten kein Halt vor Frauen und Kindern. Der Massenermordung gingen nach Berichten ausländischer Medien Folter und seelische Demütigung voraus; die Leichen der Opfer wurden geschändet. Die führende Persönlichkeit der schiitischen Muslime in Nigeria, Sheikh Ibrahim Al-Zakzaki, wurde schwer verletzt und ist nun inhaftiert. Informationen über seinen gesundheitlichen Zustand liegen nicht vor. Das Ausmaß des Massakers ist bisweilen nicht bekannt. Wir fordern eine lückenlose Aufklärung und den sofortigen Schutz der schiitischen Muslime und anderer Minderheiten vor der nigerianischen Armee. Seit Jahren tyrannisiert Boko-Haram, ein Ableger der Al-Qaida und heutige Gefolgschaft der terroristischen Organisation ’’Islamischer Staat“, mit Anschlägen und Massakern speziell schiitische und sufitische Muslime, aber auch Christen in Nigeria. Wir fordern in erster Linie die nigerianische Regierung dazu auf, ihren staatlichen Pflichten nachzukommen, das Leben, die körperliche Unversehrtheit und die freie Religionsausübung ihrer Bürger zu schützen und zu garantieren. Neben der lückenlosen

Aufklärung müssen die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Bedauerlicherweise mussten wir feststellen, dass dieses Massaker keine mediale Aufmerksamkeit erfahren hat und es keine politischen Reaktionen in Deutschland und auf europäischer Ebene gab. Wir fordern die Bundesregierung und die europäische Union dazu auf, schnellstmöglich zu agieren, um den Schutz unterdrückter und verfolgter Minderheiten in Nigeria zu gewährleisten.

Den Getöteten Barmherzigkeit, den Verletzten Genesung, den Hinterbliebenen Geduld und Anteilnahme.