Der Kölner Erzbischof Kardinals Rainer Maria Woelki sprach sich dafür aus, zwischen Islam und Terrorrismus zu differenzieren. Terrorismus dürfe in Deutschland kein Raum gegeben werden. Der Islam habe dagegen eine „ganz große Kultur“ und könne „als Religion für unsere Gesellschaft auch eine Bereicherung sein“. Auf der Basis des Grundgesetzes „müsste eigentlich ein friedliches Miteinander in einer solchen multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft, zu der wir uns wahrscheinlich entwickeln werden, möglich sein“.
In Köln lebten tausende Muslime seit vielen Jahren und hätten sich in der Regel gut integriert, sagte Woelki. Als er noch in Berlin gelebt habe, sei er „fast ausschließlich von Muslimen umgeben“ gewesen. Zu ihnen habe er ein „völlig unkompliziertes Verhältnis“ gehabt. Viele von ihnen seien traurig gewesen, als er weggegangen sei.
Außerdem warnt Woelki davor, die Mitglieder der Terrormiliz „Islamischer Staat“ zu entmenschlichen. Die Menschenwürde gilt nach den Worten des Kölner Kardinals auch für die Mitglieder des IS. Bei ihnen handle es sich vielfach um junge Leute, „die sich irgendwie zu kurz gekommen fühlen und die dann Rattenfängern in die Hände fallen und fanatisiert werden“, sagte Woelki. Deshalb müsse alles getan werden, ihnen eine Perspektive zu bieten. Dann wäre ein großer Teil der Betroffenen nicht mehr für solche radikalen und fanatischen Weltbilder empfänglich.
Der Kardinal unterschied zugleich zwischen den einzelnen Personen und der Gruppierung. Es sei „klar, dass es sich beim IS um eine Terrorbande handelt, um eine Mörderbande“, sagte Woelki. Gegen sie müsse daher mit den Mitteln der Terrorismusbekämpfung vorgegangen werden.