AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : ABNA
Donnerstag

19 November 2015

16:40:14
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Ajatollah Khamenei spricht zu Direktoren von Universitäten und Forschungszentren

Ajatollah Khamenei hob die Bedeutung der Wissenschaft als ein Mittel für Fortschritt und Erstarkung hervor und sagte, Universitäten seien die wichtigsten Zentren für die Heranbildung zukünftiger Manager des Landes.

Ajatollah Khamenei hob die Bedeutung der Wissenschaft als ein Mittel für Fortschritt und Erstarkung hervor und sagte, Universitäten seien die wichtigsten Zentren für die Heranbildung zukünftiger Manager des Landes. Ajatollah Khamenei erinnerte an die vielen wissenschaftlichen Größen, die Iran in der Geschichte hervorgebracht hat, wie Ibn Sina (Avicena) Farabi, Zakariya Razi (Rhazes) und Chwarizmi und viele andere. Er sagte: „Iran ist lange Zeit in der Geschichte ein Zentrum für die Produktion von Geistesgut und Wissenschaft gewesen. Diese Entwicklung hielt bis zu Beginn der Qadscharen-Dynastie und dem Pahlavie-Regime an. Leider kam sie dann aber aus bestimmten Gründen zum Stillstand. In einer Zeit, in der sich die wissenschaftliche Entfaltung in Europa ereignete, konnten wir nicht unsere Möglichkeiten in der Wissenschaft und unsere Wissenschaftsethik nutzen. Also blieben wir hinter der wissenschaftlichen Entwicklung auf der Welt zurück.“ Bezüglich der vom Westen für die so genannte Dritte Welt ins Auge gefassten Ausbildung von Managern nach westlichen Geschmack, sagte er, dass die westlichen Staaten bei der Umsetzung dieser Pläne im Iran wegen der iranischen Wesensart und der Verbreitung und Vertiefung des islamischen und religiösen Denkens unter den Studenten und den Hochschullehrern auf Probleme gestoßen sind.

Er verwies darauf, dass nach Beginn der Islamischen Bewegung im Jahre 1962 auch an den Universitäten eine bedeutende Initiative einsetzte. Ajatollah Khamenei fuhr fort, der Sieg der Islamischen Revolution sei für den Westen und Osten wie ein Erdbeben gewesen. Dieser Sieg habe sich nachhaltig auf die Universitäten ausgewirkt. Viele der aufrichtigsten und opferbereitesten Diener der Revolution stammten aus den Hochschulen, sagte Ajatollah Khamenei.

Er verwies auf die Situation an den Universitäten in den vergangenen 37 Jahren und sagte, die bedeutendste Frage bestehe zurzeit darin, wie die Universitäten ihr historisches wissenschaftliches Erbe und die kostbare Erfahrung der Islamischen Revolution nutzen und zur Entstehung der modernen islamischen Zivilisation, nämlich dem Ideal einer Islamischen Gesellschaft , beitragen können. Revolutionsoberhaupt Ajatollah Khamenei forderte die Verantwortungsträger im Bereich der Hochschulbildung dazu auf, dieser Angelegenheit ihre Aufmerksamkeit zu widmen. Jegliche Planung und das Vorgehen der Universitäten sollten der Bildung der modernen Islamischen Zivilisation dienen, erklärte er, wobei er forderte, dass dieses Anliegen vom Ministerium für Wissenschaft und Medizin realitätsnah zu verfolgen sei. Er bezeichnete die Existenz von begabten Kräften für die wissenschaftliche Bewegung als wichtig. Noch wichtiger sei jedoch die wissenschaftliche Ausrichtung. Wenn diese nicht korrekt sei und sich nicht im Rahmen der Ethik und Spiritualität bewege, werde diese enorm viele negative Folgen haben.

Als zwei historische Beispiele für die negativen Resultate einer Wissenschaft, die sich auf den falschen Bahnen bewegt, führte er die Erscheinung des Kolonialismus und die Atombombe an. Er sagte: „Wir müssen immer darauf achten, dass Moral und Spiritualität in der Wissenschaft berücksichtigt werden.“ Ajatollah Khamenei fuhr fort: „Während der wissenschaftlichen Bewegung müssen die jetzigen und die zukünftigen Bedürfnisse des Landes ins Auge gefasst werden und muss in Fächer investiert werden, welche das Land benötigt.“ Dies bezeichnete er als unbedingt notwendig, und sagte, die jetzigen und zukünftigen Bedürfnisse des Landes sollten den wissenschaftlichen Artikeln und den Doktorarbeiten zugrunde liegen. Eines dieser Bedürfnisse sei das Nuklearwissen.

Seit Jahren würde auf diesem wissenschaftlichen Gebiet investiert, denn das Land brauche neue Energiequellen, wenn die Erdölressourcen zu Ende gegangen sind. In diesem Zusammenhang erwähnte er auch die Urananreicherung um 20 Prozent durch die jungen iranischen Wissenschaftler und sagte: „Als der Brennstoff für den Teheraner Reaktor zur Gewinnung von radioaktiven Arzneimitteln zu Ende ging und der Westen demütigende Bedingungen für die Übergabe von Brennstoff stellte, haben es unsere gläubigen jungen Talente dank unermüdlichem Einsatz geschafft, 20-prozentig angereichertes Uran zu gewinnen und den Bedarf des Landes gedeckt. Er verwies darauf, dass die schwierigste Phase bei der 20-prozentigen Anreicherung liegt und eine weitere Anreichung bis über 90 Prozent keine Schwierigkeiten mehr bereiten würde, und fügte hinzu, dass sei gerade der Grund dafür gewesen, dass man im Westen nervös wurde.

Er bemerkte dazu: „Hätten sie uns den Brennstoff für den Teheraner Reaktor übergeben, hätten wir gar nicht erst versucht, das Uran um 20 Prozent anzureichern.“ Nachdem er erneut hervorhob, wie wichtig die Feststellung der jetzigen und zukünftigen Bedürfnisse des Landes ist, bekräftigte er den raschen wissenschaftlichen Fortschritt zur Wiedergutmachung von Rückständen. Er bedauerte, dass einige Dozenten diesen Fortschritt gegenüber den Studenten leugnen, und fügte hinzu: „Sollten sie Recht haben, dann fragt es sich doch, weshalb das Forschungszentrum des zionistischen Regimes seine Besorgnis über den Fortschritt der Wissenschaft im Iran kundgetan hat.“ Indem er auf die in der Geschichte entstandene wissenschaftliche Rückständigkeit des Landes hinwies, sagte er: „Falls der wissenschaftliche Fortschritt des Landes sich verlangsamt, wird unser Abstand zu der internationalen wissenschaftlichen Entwicklung zunehmen.

Daher müssen wir dieses Tempo beibehalten.“ Revolutionsoberhaupt Ajatollah Khamenei betonte auch die Forschung an den Universitäten und die Umsetzung des wissenschaftlichen Gesamtplanes, den Kontakt zwischen Universitäten und Industrie und weitere Punkte. Der Kontakt zwischen Hochschulen und Industrie biete den Hochschulabsolventen Beschäftigungsmöglichkeiten und, so forderte er, müsse von den zuständigen Ministerien hergestellt werden. Hinsichtlich der Verwirklichung der widerstandsfähigen Wirtschaft seien die Erwartungen noch nicht erfüllt, erklärte Ajatollah Khamenei weiter, und fügte hinzu, die Universitäten müssten durch die Wissenschaftsunternehmen einen entsprechenden Beitrag dazu leisten. Er berief sich dabei auf den Bericht, der ihm über die Pläne für die Verwirklichung der widerstandsfähigen Wirtschaft vorgelegt wurde. Daraufhin sprach er auch über kulturelle Fragen an den Universitäten und bemängelte einige Maßnahmen. Er sagte: „Einige verwechseln Kulturarbeit mit der Veranstaltung von Konzerten und Camps für beide Geschlechter, und rechtfertigen dies damit, dass sie für Fröhlichkeit unter den Studenten sorgen wollen.“

Dazu sagte er weiter: „Für jede Umgebung ist Fröhlichkeit gut, aber nicht um jeden Preis! Was hat man im Westen anders von der Vermischung der Geschlechter gehabt als die jetzigen Sexualvergehen? Warum sollten wir dann diese Methoden übernehmen?“ Ajatollah Khamenei unterstrich, dass unter Kulturarbeit anderes zu verstehen sei, und sagte: „Eine geeignete Kulturarbeit besteht darin, gläubige, kreative und revolutionäre Menschen heran zu formen, die von den hohen Zielen überzeugt sind, das Land und die islamische Staatsordnung lieben und Erkenntnis und tiefes politisches und religiöses Bewusstsein besitzen.“

Er bekräftigte die wichtige Rolle des religiösen und politischen Bewusstseins als Vorbeugungsfaktor gegen zahlreiche Fehler und sagte: „Dass sich viele, die eigentlich gar keine schlechten Menschen waren, während der Unruhestiftung von 2009 falsch verhielten, lag daran, dass sie keine Erkenntnis und Weitsicht besaßen. Wie soll sich jemand, der von der Staatsordnung überzeugt ist, verhalten, wenn die Gegenseite kundgibt die Wahlen seien ein Vorwand um die Staatsordnung selber anzugreifen? Fehlt jemandem die Erkenntnis, dann versäumt er doch die in diesem Augenblick zu erfüllende Pflicht!“

Die kulturellen Initiativen an den Universitäten sollten außerdem auf die Herstellung von Selbstvertrauen und Zukunftshoffnung unter der jungen Genration sorgen, fuhr Ajatollah Khamenei, Oberhaupt der Islamischen Revolution, fort und versicherte: „Es gibt viele Aspekte im Land, die optimistisch stimmen, zum Beispiel die zahlreichen Kapazitäten und die jetzige Position und Stärke des Landes.“ Ajatollah Khamenei sagte, eine der größten Gefahren bestehe darin, sich zu unterschätzen.

Er sagte: „Die Selbstunterschätzung und die Unterschätzung der Fähigkeiten der Nation und des Landes haben zur Folge, dass jemand im Inland, obwohl alle Welt die starke Position der Islamischen Republik Iran in der Region eingesteht, behauptet: „Wir sind niemand und stehen alleine da.“ Zu den weiteren kulturellen Aufgaben an den Universitäten zählte er die Heranbildung von jungen Menschen, die von der geistigen Selbständigkeit und der politischen, kulturellen Unabhängigkeit und wirtschaftlichen Autarkie überzeugt sind. Ajatollah Khamenei unterstrich den Verantwortlichen in den zuständigen Ministern und Universitätsleitern gegenüber, dass man an den Universitäten den revolutionären und gläubigen jungen Menschen mit Selbstvertrauen genug Chancen und Handlungsraum geben muss. Er warnte: „Die Universitäten und Studenten sind heute Zielscheibe der größten Umtriebe und die Feinde des Landes fürchten sich vor der Präsenz von Hochschullehrern mit einer revolutionären Haltung, die ihre roten Linien überschreiten und das Banner der Wissenschaft hochhalten.

Die Feinde fürchten sich vor einer Erstarkung der revolutionären Losungen. Um diese Entwicklung zu stoppen, entwerfen sie Pläne und nehmen aufwendige Investitionen vor.“ Ajatollah Khamenei verwies darauf, dass sich die imperialistischen Methoden zurzeit geändert haben und fuhr fort: „Die Hegemonialmächte sind im Moment bestrebt, die Denkweise der aktiven, klugen und begabten Kräfte in einem Land so zu ändern, dass sie sie für ihre Ziele einsetzen können.“ Ajatollah Khamenei unterstrich die Förderung der Werteordnung an den Universitäten und sagte: „Die Probleme der Studenten, denen an den Werten und der Revolution gelegen ist, müssen Beachtung finden, ebenso wie die Sorgen von Tausenden von gläubigen revolutionären Dozenten, die es heute an den Universitäten gibt. Diese Hochschullehrer müssen gewürdigt werden.“ Vor den Ausführungen des Revolutionsoberhauptes sprachen Dr. Farhadi, der Minister für Wissenschaft, Forschung und Technologie und Dr. Qazizadeh Haschemi, Minister für Gesundheit und Medizin.