AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : iq
Donnerstag

19 November 2015

15:49:42
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Anschläge

Muslime setzen Zeichen gegen Terror

Nach den Terroranschlägen in Paris und Beirut, setzen sich verschiedene islamische Religionsgemeinschaften und Organisationen in Deutschland und Europa für Frieden ein, und bekunden ihre Solidarität mit den Opfern der Anschläge. Ein Überblick.

Muslime in Deutschland und anderen europäischen Ländern sind bestürzt über die Anschlagserie in Paris und Beirut und setzen in Form von Kundgebungen, Beileidsbekundungen und Stellungnahmen ein Zeichen gegen Gewalt und Terror.

Kundgebungen
In Berlin und München rufen Muslime und muslimische Vertreter zu solidarischen Kundgebungen gegen den Terror auf. Die muslimischen Gemeinden und Organisationen in Berlin, darunter DITIB, IGMG, UETD, Müsiad, TGB, Islamische Föderation und IGD organisierten am Montag eine Gedenkveranstaltung vor der französischen Botschaft, wo die Teilnehmer Rosen und Nelken in Gedenken an die Pariser Opfer niederlegten. Von da aus zogen die Teilnehmer weiter zur libanesischen Botschaft um gleichermaßen den Opfern der Terroranschläge in Beirut zu gedenken.

Die Muslime in München haben für Freitag ebenfalls zu einer Solidaritätskundgebung für die Opfer des Terroranschlags in Paris aufgerufen. Unter dem Motto „Steh auf gegen Hass und Gewalt“ habe das Münchner Forum für Islam (MFI) für 16.30 Uhr eine Demonstration angemeldet, sagte der MFI-Vorsitzende und Imam der Gemeinde in Penzberg, Benjamin Idriz, am Montag. Auch Künstler, Politiker und andere Kirchen seien eingeladen worden, um Reden und Musik zu hören und um gemeinsam zu beten. „Wir müssen jetzt alle zusammenstehen, Muslime wie Nicht-Muslime“, erklärte Idriz auch auf der MFI-Facebook-Seite. „Die Terroristen und Extremisten dürfen unsere Religion nicht bestimmen“, so Idriz weiter.

Stellungnahmen
Das Deutsche Islamforum hat nach den Anschlägen eine gemeinsame Erklärung mit einer Trauer- und Solidaritätsbekundung für alle Opfer und ihre Angehörigen veröffentlicht. In dieser Erklärung verurteilt das Forum jede Form von Terror und Gewalt auf das Schärfste und betont, dass die Anschläge nicht mit den Lehren des Islams vereinbar seien. Es fordert weiterhin Muslime, Christen und sonstige Gläubige auf, für den Frieden in Syrien zu beten und sich für die Beendigung des Krieges einzusetzen.

Als ein „Verbrechen gegen die Menschheit“ hat die Akademie der Weltreligionen an der Uni Hamburg die Attentate von Paris verurteilt. Der Terror der Terrormiliz „Islamischer Staat“ beruhe „auf einer brutalen und menschenverachtenden Ideologie“, die kein Recht habe, sich auf den Islam zu berufen, heißt es einer am Dienstag in Hamburg veröffentlichten Erklärung der Akademie. Es sei nun mehr denn je notwendig, dass sich Menschen trotz ihrer Unterschiede in Religion und Kultur miteinander verbunden fühlen und sich gegen Hass und Terror zusammenschließen.

Muslimische Aktionen im Ausland
Die Muslimische Jugend Österreich (MJÖ) hat als Zeichen gegen den Terror eine Friedensreise nach Paris organisiert, an der sich rund 60 Jugendliche beteiligten, um an der öffentlichen Trauerfeier für die Opfer der Anschlagsserie teilzunehmen. Die MJÖ hat es sich zur Aufgabe gemacht, dort „wo sich Hass und Gewalt breit machen, Liebe und Freundschaft“ zu säen, heißt es auf ihrer Homepage.

Die große Moschee von Paris hat die französischen Muslime ebenfalls zu einem „Nein gegen den Terror“ aufgerufen. Damit könne man sein Engagement für die Werte der Republik deutlich machen, erklärte der Rektor der Großen Moschee, Dalil Boubakeur am Dienstag. Diese „Menschen, die sich selbst Muslime nennen“, sollten Barbaren genannt werden, so Boubakeur, der auch Präsident des französischen Islamrats (CFCM) ist. „Wir, die Muslime von Frankreich, können nur bestehen, wenn wir mit der nationalen Gemeinschaft dem Unglück gegenüberstehen, das uns heimgesucht und das uns wahllos attackiert hat.“

Bereits zu Wochenbeginn hatte Boubakeur zu Gebeten für die Opfer aufgerufen. Das sei „die beste Antwort auf jene, die das Gift der Zwietracht und Misstrauen innerhalb der nationalen Gemeinschaft vermitteln wollen“.