Israelische Kampfflugzeuge bombardierten nach Armeeangaben in der Nacht zum Sonntag ein Ausbildungslager militanter Palästinenser im Gazastreifen. Wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Gaza sonntagfrüh mitteilte, starben dabei eine schwangere 30-Jährige und deren vierjährige Tochter.
Nach israelischer Darstellung war der Militärschlag eine Reaktion auf Raketenbeschuss aus dem palästinensischen Küstengebiet. Drei Raketen sollen zuvor aus dem Gazastreifen in Richtung Israel abgefeuert worden sein. Wer das tat, war zunächst unklar. Zwei Raketen gingen auf offenem Gelände in Israel nieder. Schäden oder Verletzte gab es nicht.
Am Sonntag hielten Demonstrationen junger Palästinenser am Grenzzaun zwischen Gaza und Israel den dritten Tag in Folge an. An den beiden vorangegangenen Tagen hatte die Menge immer wieder versucht, die Grenzbefestigung zu stürmen. Das israelische Militär drängte sie zum Teil mit Schüssen zurück. Neun Palästinenser wurden getötet, 90 weitere wurden verletzt. Der jüngste Tote war ein 13-Jähriger.
Bei einer Schießerei der israelischen Streitkräfte im Aida-Flüchtlingslager in Bethlehem im Süden des Westjordanlands ist am Montag ein junger Palästinenser getötet worden.
Wie das palästinensische Informationszentrum berichtet, wurde außerdem schon am Sonntagnachmittag ein 18-jähriger Palästinenser bei Unruhen in Tulkarem durch Schüsse getötet.
Laut dem palästinensischen Roten Halbmond vom Montag sind in den vergangenen zwei Tagen 456 Palästinenser durch Schüsse israelischer Soldaten im Osten von al-Quds und im Westjordanland verwundet worden.
Seit einigen Wochen kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und den israelischen Streitkräften in Al-Quds (Jerusalem) und im Westjordanland. Die Lage in Al-Quds eskalierte wiederholt als israelische Soldaten und Siedler die Al-Aqsa-Moschee überfielen und die Muslime daran hinderten, zum Gebet die Moschee zu betreten.Hunderte linksgerichtete Israelis haben bei Demonstrationen in Tel Aviv den Rücktritt von Netanjahu gefordert.
Ein Demonstrant sagte dazu: Gewalt ist keine Option für den Konflikt zwischen Israel und Palästina. Provokationen würden von Israel ausgehen und nicht von Palästina. Ein Großteil davon gehe von Israel aus. Bei 11 Tagen Gefechten und Auseinandersetzungen in Beitolmoghaddas im Westjordanland und in Gaza sind vier Israelis und 20 Palästinenser ums Leben gekommen. Es ist Grund zur Sorge, dass sich eine neue Intifada anbahne. Der Hamas-Führer Ismail Hanija nannte die neuen Unruhen im Westjordanland und im besetzten al-Quds(Jerusalem) bereits die dritte Intifada.