Zwei aufeinanderfolgende Explosionen in einer Moschee im Norden der jemenitischen Hauptstadt Sanaa, haben mindestens 28 Tote und 75 Verletzte hinterlassen.
Laut AFP sprengte sich am Mittwochabend nach dem Gebet ein Selbstmordattentäter in die Luft. Kurz darauf, nachdem die Menschen zur Hilfe geeilt waren, sprengte sich ein zweiter Selbstmordattentäter mit einem mit Sprengstoff beladenen Auto unter der Menge in die Luft. Die Terrorgruppe "Islamischer Staat" übernahm die Verantwortung für diese Anschläge.
Im Jemen sind zwei Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) erschossen worden.
Die beiden Jemeniten seien auf dem Rückweg von Saada im Norden zur Hauptstadt Sanaa gewesen, als ein Mann das Feuer auf ihre Fahrzeuge eröffnet habe, sagte Rima Kamal, eine IKRK-Sprecherin, heute. Wer die Schüsse abgab, ist unklar. Die Wagen seien klar als Fahrzeuge des Roten Kreuzes gekennzeichnet gewesen, sagte die Sprecherin und verurteilte den Angriff aufs Schärfste. Zwei weitere Mitarbeiter hätten den Beschuss unbeschadet überstanden. Das IKRK hatte zuvor seine Arbeit in der südlichen Hafenstadt Aden ausgesetzt, nachdem bewaffnete Männer die örtliche Zentrale überfallen und geplündert hatten. Die humanitäre Lage im Jemen ist katastrophal. Ein von Saudi-Arabien-geführtes Militärbündnis fliegt seit März Luftschläge gegen die Aufständischen, die große Teile des bitterarmen, arabischen Landes übernommen und die Regierung zur Flucht gezwungen haben. Seit der Eskalation des Konflikts zwischen den Kämpfern der Ansarollah-Bewegung und Anhängern des geflüchteten Präsidenten Hadi und seinen ausländischen Unterstützern Ende März wurden bereits mehr als 4.400 Menschen getötet. Ein Großteil der Bevölkerung des ohnehin armen Landes ist infolge des Konflikts von Hunger bedroht.
Die Vereinten Nationen haben die steigende Opferzahl bei den Luftangriffen Saudi Arabiens auf Jemen und die katastrophale Lebenslage der Menschen in diesem Land als unbeschreiblich und unglaublich bezeichnet.
Laut Dienstagsbericht des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte UNHCHR sind in der vergangenen Woche bei den Luftangriffen Saudi Arabiens auf die kleine Stadt Taiz 95 jemenitische Zivilisten ums Leben gekommen und 130 verwundet worden. Auch verloren 42 Zivilbürger im Gefolge der bewaffneten Kämpfe in dieser Stadt ihr Leben. Die UNHCHR bezeichnete die Luftangriffe der saudischen Koalition auf den Hafen Hadidah, der als wichtigster Zufuhrort für humanitären Hilfen ins Land gilt, als eine weitere schmerzhafte Katastrophe.
Seit dem 26. März greift Saudi Arabien Jemen an. UNO-Statistiken zufolge sind bis zu diesem Zeitpunkt 2.112 jemenitische Zivilisten bei diesen Angriffen ums Leben gekommen. 4.519 weitere wurden verletzt.
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