AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Teheran (Spiegel Online)
Mittwoch

15 Juli 2015

18:24:47
700932

Iran

Schwarzmarkthandel mit Visa-Terminen der deutschen Botschaft in Teheran

– Wie Spiegel Online berichtet, werden Visa-Termine in der deutschen Botschaft Teheran auf dem Schwarzmarkt gehandelt.

Von der deutschen Botschaft in Teheran werden Termine zur Beantragung einer Einreisegenehmigung nur noch über ein Online-Portal vergeben. Doch schon seit längerer Zeit sind auf Monate hinaus keine Termine verfügbar. Zahlreiche Iraner, die ihre Angehörigen in Deutschland besuchen wollten, mußten ihre Reisepläne bereits aufgeben.

Das Auswärtige Amt erklärt die Situation mit einer "hohen saisonale Visumnachfrage" aufgrund von Schulferien und zahlreichen Geschäftsreisen.

Von mehreren Deutsch-Iranern hat Spiegel Online jedoch erfahren, dass Termine auf dem Schwarzmarkt verkauft werden. Eigentlich soll das Verfahren derartige Machenschaften ausschließen, denn Antragsteller müssen einen sogenannten Captcha-Code eingeben und eine Auslandskrankenversicherung abschließen, um einen Termin reservieren zu können. Dieser verfällt, wenn nicht am selben Tag eine Kopie des Passes eingeschickt wird. Außerdem können gebuchte Termine nicht auf andere Personen umgebucht werden.

Dass Termine trotzdem manipuliert werden, soll nach einer in Internetforen kursierenden Theorie dadurch zustande kommen, dass von der Botschaft freigeschaltete Termine von Betrügern sofort mit erfundenen Daten ausgefüllt werden. Sobald sie eine Versicherung verkauft haben, stornieren sie einen der blockierten Termine und tragen in das frei werdende Zeitfenster die Daten ihres Kunden ein.