AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Zürich/Teheran (dpa/IRIB) –
Montag

26 Januar 2015

05:45:36
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Iran

Atomverhandlungen: Iran vorsichtig optimistisch

– Nach zweitägigen Verhandlungen mit den USA hat sich der Iran vorsichtig optimistisch gezeigt, dass der Atomstreit mit dem Westen beigelegt werden kann.

"Die Differenzen sind zwar immer noch vorhanden, aber beide Seiten sind ernsthaft bemüht, die auszuräumen", sagte Vizeaußenminister Abbas Araqchi iranischen Medien am Samstag. Daher gebe es nach den Treffen mit seiner US-Kollegin Wendy Sherman in Zürich weiterhin Hoffnung auf eine Einigung. Am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos hatten sich die Außenminister der USA und des Irans, John Kerry und Mohammad-Dschawad Zarif, für eine Beschleunigung der Verhandlungen ausgesprochen. Laut Araqchi will der Iran am kommenden Donnerstag die Unterhändler des EU-Trios – Deutschland, Frankreich und England - zu Gesprächen in Istanbul treffen. Ein Treffen in großer Runde und mit allen Vertretern der fünf UN-Vetomächte sowie Deutschlands könnte Anfang Februar bei der Sicherheitskonferenz in München stattfinden. Bis März soll eine Grundsatzvereinbarung stehen, eine umfassende Einigung soll bis Juli erzielt werden, wurde bei den Verhandlungen in Wien vereinbart. Bei dem Treffen mit Kerry hatte Zarif am Freitag mit einer harten Gegenmaßnahme des iranischen Parlaments gedroht, falls der US-Kongress mit den Stimmen der Republikaner neue Sanktionen gegen den Iran verhängen sollte. Dann könne es zur Annullierung aller bisherigen Einigungen kommen, so der iranische Chefdiplomat. Vor neuen Atomgesprächen in Zürich hatte sich der Kampf in Washington zwischen dem Kongress und dem Weißen Haus zugespitzt. Beide Seiten boten Schützenhilfe im Ausland auf. Präsident Obama bekämpft die Bestrebungen im Kongress, Iran mit neuen Sanktionen zu bedrohen, weil dies den ohnehin schwierigen Verhandlungsprozess gefährden könnte. Nachdem Obama kürzlich den britischen Premierminister Cameron als "Kronzeugen" für seine Haltung eingespannt hatte, schlug der republikanische Speaker des Repräsentantenhauses, Boehner, mit einer eigenen Einladung an einen ausländischen Regierungschef zurück. Das Parlament in Teheran hatte mit einer höheren Uran-Anreicherung von fünf bis auf 60 Prozent gedroht, sollte es während der laufenden Verhandlungen zu erneuten Sanktionen kommen. Eine Urananreicherung auf 60 Prozent würde Teheran dem Bau einer Atombombe ein großes Stück näherbringen.