"Im Namen Gottes darf nicht getötet werden", schrieben ranghohe Vertreter von katholischer und evangelischer Kirche sowie von Juden und Muslimen in ihrer Erklärung in der "Bild"-Zeitung vom Freitag. "Bibel, Tora und Koran sind Bücher der Liebe, nicht des Hasses."
In ihrer Erklärung warnten die Religionsvertreter außerdem vor Racheakten nach dem Anschlag auf das französische Satire-Magazin "Charlie Hebdo" mit zwölf Toten. Die Taten seien "ein Angriff auf die Freiheit des Denkens, des Glaubens und unserer gemeinsamen Werte von Toleranz und Nächstenliebe, den wir zutiefst verabscheuen", hieß es in der Erklärung. "Wir werden nicht zulassen, dass Fanatismus, Terror und Gewalt diese gemeinsamen Werte zerstören."
Zu den Unterzeichnern gehören Alois Glück vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken, der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber und Aiman Mazyek vom Zentralrat der Muslime. Außerdem sind die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Münchens und Oberbayerns, Charlotte Knobloch, sowie der frühere Generalsekretär des Zentralrats der Juden, Stephan Kramer, beteiligt.
Die Vertreter der Religionen riefen zum Gebet für die Opfer des Anschlags auf: „Jeder Christ, Jude und Moslem sollte am heutigen Freitag in der Moschee, am Sabbat in der Synagoge und am Sonntag in seiner Kirche für die Opfer von Paris beten. Für Verständigung, Frieden und Freiheit“, forderten sie. „Hass ist keine Antwort auf Hass. Und Intoleranz keine Antwort auf Intoleranz. Nur gemeinsam können wir unsere Werte und unseren Glauben gegen radikalisierte Minderheiten schützen.“